Bab5.de

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Bab5.de war ein Online-Fanclub zum Thema Babylon 5, der kurz nach seiner Gründung im Jahre 1999 ein sehr erfolgreiches E-Mail-Rollenspiel veranstaltete. Es wurde nach fünf Jahren für beendet erklärt. Der E-Mail-Verteiler bei yahoogroups.de existiert allerdings nach wie vor. Die Homepage existiert nicht mehr, und die Domain www.bab5.de hat inzwischen einen anderen Besitzer.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gründung

Im Jahr 1999 schlossen sich einige ambitionierte Babylon 5-Fans um Klaus Michels (StellarCom), Berit Lempe (Jump Now), Wolfgang Eibner und andere zusammen, um eine deutschsprachige Onlineplattform für Fans der Serie (die damals gerade im deutschen Fernsehen vollständig ausgestrahlt wurde) zu schaffen. Die Webseite war unter der Domain www.bab5.de erreichbar und wurde von Glen Kusardi technisch betrieben. Nach dem Auslaufen der Serie und dem daraus resultierenden Bedürfnis vieler Fans, die Erinnerung daran am Leben zu halten, setzte ein wachsender Zustrom ein. Im Herbst wurde schließlich das Rollenspiel ins Leben gerufen, das allerdings nur zögerlich anlief. Zur moderativen Kontrolle wurde ein 5-köpfiger "Rat" geschaffen, dem ein "Präsident" (zunächst Wolfgang Eibner) vorstand. Da die Geschichte vorläufig nur auf einem Omega-Zerstörer namens Dagonta spielen sollte, wurde ein militärisches Rangsystem eingeführt, das in etwa dem der US-Marine entsprach.

Wachstum

Noch im selben Jahr stieß Stefan Reichelt dazu, der sich nach relativ kurzer Mitwirkungszeit den nächsten "Präsidentenwahlen" stellte und Wolfgang Eibner ablöste. Er führte u.a. ein neues Beförderungssystem ein, in dem die Anzahl geschriebener Beiträge monatlich erfasst wurde. Im Laufe des Jahres 2000 nahmen die Aktivitäten sprunghaft zu, es wurden Hunderte von Beiträgen geschrieben. Die Story bewegte sich stets relativ unabhängig von der offiziellen Handlung der Serie und gipfelte in der Erfindung neuer Völker und teilweise übernatürlicher Fähigkeiten, was von einigen Mitgliedern immer wieder bemängelt wurde. Im Rahmen eines ersten Clubtreffens in Leipzig lieferte dieser Zustand allerdings reichlich Stoff für eine erfolgreiche erste Parodie, die gemeinsam von den Mitgliedern Jörg Frohberg und Stefan Reichelt geschrieben wurde. Mehrere Clubtreffen - und Parodien - später hatte sich der Club bereits großflächig ausgedehnt. Er beherbergte zu seinen erfolgreichsten Zeiten ca. 120 Mitglieder aus Deutschland, Österreich, Tschechien, Russland und kurzzeitig auch aus den USA. Es gab drei E-Mail-Verteiler: Einer für Rollenspielbeiträge und offizielle Bekanntmachungen, einer für themenbezogene Diskussionen und eine für E-Mails im Off-Topic-Bereich. Ein aktives Mitglied erhielt so zu Spitzenzeiten bis zu 100 E-Mails pro Tag, worunter allerdings die Übersicht über alle Clubvorgänge allmählich verloren ging. Die Handlung spielte schließlich auf vier größeren Schiffen - inklusive eines reinen Forschungsschiffes der Explorer-Klasse, das einen völlig unabhängigen Handlungsstrang verfolgte - und zahlreichen Nebenschauplätzen. Die an den verschiedenen Schauplätzen beteiligten Mitglieder konnten angesichts der wachsenden Zahl von Beiträgen teilweise nur noch die Beiträge lesen, die sich mit ihren eigenen Schauplätzen befassten. Eine zunehmende Spaltung war die Folge.

Konflikte

Mit zunehmender Größe des Clubs wuchsen interne Spannungen heran. In Folge dessen wurden im Verlauf der Existenz von Bab5.de von unzufriedenen Mitgliedern mindestens drei weitere Rollenspiele gegründet, die leider größtenteils den "Mutterclub" nicht lange überlebten. Der Versuche, die Situation durch Gründung weiterer demokratischer Kontrollorgane (wie z.B. einen "Vetorat") und die Schaffung eines umfangreichen schriftlich festgehaltenen Regelwerkes zu entschärfen, glückten jeweils nur kurzzeitig. Auch nachdem Stefan Reichelt seinen Posten zur Verfügung stellte und Peter Tauscher den Platz überließ, konnten die internen Konflikte nicht bewältigt werden. Schließlich verließ dieser zusammen mit einigen sehr aktiven Schreibern den Club und gründete den Ableger Bab5club, dessen Homepage als einzige immer noch erreichbar ist.

Auflösung

Nachdem kaum noch Ideen aufkamen, wie man ohne Wiederholung alter Muster gemeinsam weitere Stories entwickeln könnte, verlief die Handlung immer mehr im Sande. Mehr und mehr zuvor sehr aktive Mitspieler mussten sich privaten Belangen zuwenden, und es wurde deutlich wie viele Mitglieder Schüler gewesen waren und nun im Stress der Abschlussprüfungen und danach folgenden Ausbildung bzw. des Studiums plötzlich keine Zeit mehr hatten. Als schließlich die letzte Austrittswelle den Club erschütterte, kam das Rollenspiel ganz zum Erliegen. Im Jahr 2004 erklärte Stefan Reichelt das Rollenspiel daher für offiziell beendet. Einer der E-Mail-Verteiler besteht allerdings weiterhin und dient dem sporadischen Kontakt zwischen den immerhin noch 63 eingetragenen Ex-Mitspielern.

Organisation

Neue Mitspieler begannen im Rang "Cadet" konnten durch rege Mitarbeit Belobigungen und Beförderungen durch den Rat erhalten. Der höchste erreichbare Rang war "Admiral", der Sonderrang "Fleet Admiral" wurde nur in Ausnahmefällen verliehen - zunächst nur an die Gründungsmitglieder. Es existierte ein auf diese Ränge zugeschnittenes Belobigungs- und Beförderungssystem: Wenn ein Mitglied innerhalb einer Woche eine Log (Spielbeitrag) geschrieben hatte, bekam er dafür einen Belobigungspunkt gutgeschrieben. Bei Erreichen einer bestimmten Anzahl von Punkten erreichte er den nächsten Rang. So wurde ausgeschlossen, dass bei willkürlicher Beförderung Mitglieder übersehen oder sonstwie benachteiligt werden. Präsident und Rat (später auch die Mitglieder anderer Kontrollorgane) wurden demokratisch durch alle Mitglieder des Clubs gewählt, die Wahlen wurden von einem Mitglied ausgewertet, das nicht für eines der Ämter kandidierte. Die bislang eher mündlich und in Ratssitzungen festgelegten Regeln wurden schließlich in einem Regelwerk namens "Magna Charta" festgehalten.

Weblinks

Persönliche Werkzeuge