Minbari

Aus B5Wiki

Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Minbari sind die älteste der jüngeren Zivilisationen in der Galaxis und stammen von einem Planeten namens Minbar. Sie besitzen ein hochentwickeltes soziales und religiöses Leben und gelten als sehr spirituelles Volk.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Anfänge

Die Kultur der Minbari existiert schon seit Jahrtausenden. Wie viele andere der jüngeren Völker wurden auch die Minbari während ihrer Geschichte mehrmals von den Vorlonen besucht, die ihnen die kollektive "Erinnerung" an sich einpflanzten und die Entwicklung von Telepathen ermöglichten. Trotz dieses Einflusses von außen wurde die frühe Minbari-Zivilisation von dutzenden Kriegen und Auseinandersetzungen erschüttert, die vielen Minbari das Leben kosteten. Erst später - etwa um das 12. Jahrhundert der irdischen Zeitrechnung - entwickelten sie die Raumfahrt. Die Technologie der Hyperraumsprungtore wurde nicht von ihnen selbst entwickelt, sondern sie entdeckten sie bei ihren Reisen im All.

Während des ersten Schatten-Krieges

Etwa um das Jahr 1260 folgten die Minbari den Vorlonen in deren Kampf gegen die Schatten, in den sogenannten Großen Krieg. Dieser verlief jedoch schlecht und erreichte seinen Tiefpunkt mit der Zerstörung ihrer Hauptbasis. Buchstäblich in letzter Sekunde geschah jedoch ein Wunder, als wie aus dem Nichts ein Ersatz für die Basis in Gestalt der Raumstation Babylon 4 auftauchte. An Bord fanden die Minbari Valen vor, der von mehreren Vorlonen in engelsähnlicher Gestalt umgeben war. Mit deren Hilfe gelang die Zurückschlagung der Schatten.

Die Neuordnung der Gesellschaft

Nach dem Krieg unternahm Valen größte Anstrengungen, um die Gesellschaftsstruktur der Minbari neu zu ordnen und die Bürgerkriege zu beenden. Er rief den Rat der Grauen ins Leben, in dem die Angehörigen aller Kasten jeweils in gleicher Stärke repräsentiert wurden. Außerdem entwickelte er die Grundlagen für eine neue Kultur, die von Weisheit anstatt Gewalt geführt werden sollte, was wiederum zu dem Gesetz führte, dass kein Minbari einen anderen töten durfte. Gleichzeitig rief er die Ranger (minbarisch Anla'shok) ins Leben, die in der Galaxis nach Zeichen für neue Aktivitäten der Schatten Ausschau halten sollten.

Der Aufstieg der Minbari

In den folgenden rund neunhundert Jahren bis zum Beginn des 22. Jahrhunderts nach der irdischen Zeitrechnung stiegen die Minbari zu einem der führenden Völker in der Galaxis auf. Sie trafen Abkommen mit vielen anderen Völkern und nahmen auch viele der schwächeren Völker unter ihren Schutz. In dieser Zeit mußten die Minbari auch den Centauri begegnet sein, die damals den Höhepunkt ihrer Expansionspolitik erlebten. Aber gleichzeitig vollzog sich auch ein Wandel in der Kultur der Minbari. Während das Volk dem Höhepunkt seiner spirituellen Entwicklung entgegenstrebte, gab es unter den Führern mehr und mehr, die sich von den alten Werten und Prophezeihungen abwandten. Viele glaubten auch nicht mehr an die Rückkehr des alten Feindes. Die Mitglieder des Grauen Rates wandten sich mehr und mehr einer isolationistischen Außenpolitik zu. Zu dieser Zeit erfuhren die Minbari von der Existenz der Menschen.

Der Erd-Minbari-Krieg

Im Jahr 2245 wurde der Minbari-Führer Dukhat von den Centauri über die Menschen unterrichtet und wollte den Grauen Rat von der Notwendigkeit einer Kontaktaufnahme überzeugen. Der Rat stellte sich dagegen. Lediglich ein junger Akolyt - Delenn aus der Familie der Mir - sprach sich dafür aus und erntete Dukhats Zustimmung. Als die Minbari wenig später tatsächlich einem Raumschiff der Menschen begegneten, flogen sie diesem mit aktivierten Waffen (im englischen Original: with gunports open, also mit geöffneten Waffenschächten) entgegen, wie es ihrer Tradition des respektvollen Grußes entsprach. Der Captain des Erdschiffes mißverstand die Geste jedoch und eröffnete das Feuer. Bei dem Angriff kam Dukhat ums Leben. Da der Rat sich nicht einigen konnte, gab Delenns Stimme den Ausschlag. Ihre Antwort - "Kein Erbarmen! Habt kein Erbarmen!" - führte die Minbari und die Menschheit in den blutigsten Konflikt, den die Erd-Allianz bis dahin erlebt hatte: den Erd-Minbari-Krieg.

Die Erd-Allianz war den Minbari hoffnungslos unterlegen. 2248 waren die Menschen praktisch besiegt, und die Minbari bereiteten die Invasion und völlige Vernichtung der Menschen vor. Sie ließen alle Außenposten unbeachtet und näherten sich direkt der Erde. Die Erdstreitkräfte sammelten ihre letzten Soldaten und Schiffe in einem verzweifelten Versuch, die Minbari lange genug aufzuhalten, um wenigstens einige wenige Flüchtlingsschiffe entsenden zu können. Diese Schlacht wurde als Battle of the Line bekannt. In dieser Schlacht wurde Jeffrey David Sinclair von den Minbari entführt, gefoltert und mit dem Triluminarium untersucht. Da stellten die Minbari die Wahrheit fest: in den Menschen wurden ihre eigenen Seelen wiedergeboren. Daraufhin stoppte die Religiöse Kaste den Krieg, und die Minbari ergaben sich den Menschen. Einige der Mitglieder der Kriegerkaste mißbilligten diese Entscheidung jedoch. Die Tragati begab sich sogar ins Exil.

Das Babylon-Projekt und die Auflösung des Grauen Rates

Mit der Absicht, dass so ein Krieg niemals wieder stattfinden sollte, wurde anschließend das Babylon-Projekt ins Leben gerufen. Auch die Minbari beteiligten sich daran, stellten jedoch die Bedingung, bei der Wahl des Kommandanten der Station ein Mitspracherecht zu haben. Sie entschieden sich für Sinclair als Commander von Babylon 5, um sicherzustellen, dass er nie von den Ereignissen in den letzten 24 Stunden des Krieges erfahren würde. Satai Delenn wurde als Botschafterin auf die Station berufen.

Gleichzeitig entstanden jedoch auf Minbar tiefe Klüfte zwischen der Religiösen und der Kriegerkaste, die an den Motiven der Priester zu zweifeln begannen. Diese Zweifel wurden durch verschiedene andere Ereignisse noch geschürt. Ende des Jahres 2258 folgte Delenn der alten Prophezeihung und unterzog sich mit Hilfe der Chyrsalis-Maschine einer Verwandlung hin zu einem Minbari-Mensch-Hybriden. Anfang 2259 wurde Sinclair als Botschafter der Erd-Allianz nach Minbar versetzt und ausgerechnet durch den "Sternenkiller" John Sheridan ersetzt. Die Kriegerkaste versuchte danach, ihren Einfluß wieder zu vergößern, indem sie einen der Sitze der Religiösen Kaste im Grauen Rat für sich beanspruchte und Neroon zu Einem der Neun ernannte.

2260 erreichte diese Entwicklung ihren Höhepunkt, als sich Babylon 5 von der Erde lossagte. Die Kriegerkaste weigerte sich, bei der Verteidigung der Station zu helfen, und Delenn löste daraufhin in Abscheu vor diesem Verhalten den Grauen Rat auf. Damit waren die Minbari wieder ein geteiltes Volk - wie vor der Einigung durch Valen. Delenn übernahm danach auch die Führung über die Ranger.

Der Krieg gegen die Schatten

In diesen Jahren mehrten sich auch die Anzeichen, dass die Schatten wieder Aktivität entfalteten. Die Vorlonen entsandten 2257 einen Botschafter nach Babylon 5, um näher an den über Jahrhunderte von ihnen bewachten jüngeren Völkern zu sein. Da die Kriegerkaste sich jedoch weigerte, in dem Krieg zu kämpfen und sich stattdessen mit den eigenen internen Querelen beschäftigte, blieb es die Religiöse Kaste, die zu den Waffen griff und die Galaxis verteidigte (siehe auch: Schattenkrieg).

Der Bürgerkrieg

Im Jahr 2261 schließlich erreichten die Spannungen ihren Höhepunkt und gipfelte im Minbari-Bürgerkrieg. Die Kriegerkaste begann, die Zentren der Religiösen Kaste zu überfallen und stahl ihnen sogar die für das Überleben notwendigsten Dinge. In der Folge gab es regelrechte Flüchtlings-Karavanen. Viele Minbari starben in dem rauhen Klima ihres Heimatplaneten. Aber es wurde noch schlimmer. Als Delenn in dem verzweifelten Versuch, ihrer Kaste zu helfen und ihr Volk wieder zu einen, nach Minbar zurückkehrte, traf sie dort auf Neroon, der ihr widerwillig zustimmte. Während offene Kämpfe in der Hauptstadt tobten, gab es sogar einen Anschlag auf Neroon aus dessen eigenen Reihen, da viele Krieger nicht weiter mit der Religiösen Kaste kooperieren wollten.

Wenig später hatten die Krieger die Hauptstadt eingekreist. Die Priester kapitulierten. Dieses Ereignis sollte im Tempel von Varenni stattfinden und auf ganz Minbar übertragen werden. Dort fanden sich wenig später Delenn, Neroon, dessen Führer Shakiri und tausende Minbari ein. Delenn erklärte die Kapitulation ihrer Kaste, verzichtete aber nicht auf das Recht für die Priester, an einer neuen Regierung mitzuarbeiten. Sie eröffnete das Rad des Sternenfeuers und trat in ihn, um zu beweisen, dass sie für die Ideale ihrer Kaste sterben würde. Dies sei die Voraussetzung für das Recht, das Volk der Minbari zu führen.

Shakiri zögerte, betrat aber dann doch den Kreis. Wenig später jedoch verließ er ihn wieder und versuchte dabei, Delenn mit sich zu ziehen. Sie blieb jedoch und war bereit sich zu opfern. Im letzten Moment aber wurde sie von Neroon gerettet. Er rief sein Volk noch auf, den Krieg zu beenden und Delenn zu folgen - danach starb er im Licht des Sternenfeuers.

Delenn gründete daraufhin den Grauen Rat neu. Diesmal jedoch gab es nur jeweils zwei Mitglieder der Religiösen und der Kriegerkaste. Die anderen fünf Plätze wurden von Mitgliedern der Arbeiterklasse eingenommen, die in all den Konflikten immer nur zwischen den Fronten gestanden hatten.

Die Interstellare Allianz

Im Jahr 2262 wurden die Minbari schließlich Mitglied in der neuen Interstellaren Allianz unter der Präsidentschaft von John Sheridan und arbeiteten eng mit den anderen Völkern zusammen, um den Frieden zu erhalten.

Aussehen und Biologie

Die Minbari besitzen ein humanoides Erscheinunsbild, sind im Allgemeinen jedoch völlig haarlos, auch wenn einige männliche Minbari sich Bärte wachsen lassen können. Die Rückseite ihres Kopfes wird von einem Knochenwulst geschützt, der bei den weiblichen Mitgliedern der Spezies eher rund ausgeformt ist, bei den männlichen Mitgliedern jedoch drei große und mehrere kleinere Spitzen aufweist. Die Ohren sind kleiner als bei den Menschen und sitzen tiefer, etwa auf Höhe des Halsansatzes. Die Konstitution der Minbari ist im Allgemeinen kräftiger als die der Menschen. Auch können sie bei Bedarf bis zu zwei Wochen lang fasten.

Zur Hygiene tragen die Minbari eine Chemikalie auf, welche die oberste Schicht der Epidermis ablöst. Dies wird als Symbol dafür gesehen, wiedergeboren zu werden.

Gesellschaft und Kultur

Die Gesellschaft der Minbari ist in drei Kasten unterteilt (siehe auch Kastensystem der Minbari): die Arbeiterkaste, die Kriegerkaste und die Religiöse Kaste. Jede dieser Kasten verfügt über eine eigene Sprache, sodass es auch drei Sprachen gibt: Adronato, Feek und Lenn'a. Im Allgemeinen versteht jeder Minbari die Sprachen auch der anderen Kasten, jedoch gilt es als Tabubruch, wenn die Mitglieder der Religiösen oder der Kriegerkaste die Sprache der Arbeiter sprechen.

Die drei Kasten wiederum sind in Clans unterteilt, die jeweils ihren eigenen Anführer besitzen. Meist herrscht Frieden zwischen den Kasten, doch vor allem zwischen den Kriegern und der Religiösen Kaste gibt es öfters Spannungen, die in einem regelrechten Bürgerkrieg gipfelten (siehe Geschichte).

Regiert wird die Minbari-Föderation vom Rat der Grauen. Dies ist ein aus neun Mitgliedern - drei aus jeder Kaste - bestehendes Gremium. Die Mitglieder des Rates leben im All auf einem Raumschiff, der Valen'tha, fernab von Minbar. Die Position dieses Schiffes wird geheimgehalten. Mitglieder des Rates tragen den Titel Satai.

Die Kultur der Minbari ist sehr stark auf Spiritualität aufgebaut. Der Ablauf des täglichen Lebens wird daher durch viele Rituale geregelt. Da die Minbari von Kindheit an dazu erzogen werden, ihr Leben in den Dienst des Gemeinwohls zu stellen und die Zivilisation als Ganzes darauf ausgerichtet ist, höheren Zielen zu folgen, sucht der Einzelne vor allem Erleuchtung und seinen Platz in der Gemeinschaft. Die Zugehörigkeit zu einer Kaste ist nicht von Geburt an festgelegt, sondern folgt der persönlichen Bestimmung des einzelnen. Über allem schwebt ein Konzept der Ehre, das es Minbari verbietet zu lügen, es sei denn, um jemand anderem das Leben zu retten und sein Gesicht zu wahren (siehe Minbari lügen nicht).

Religion

Die religiösen Vorstellungen der Minbari gehen davon aus, dass das Universum als Ganzes wie eine Lebensform ist, und dass das Leben darin das manifestierte Universum darstellt, das versucht, sich selbst zu verstehen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ihres Glaubens ist das Konzept der Seele und der Wiedergeburt. Minbari glauben, dass jede Generation in der nächsten wiedergeboren wird. Obwohl Minbari nicht an Götter im eigentlichen Sinne glauben, kennen sie dennoch wie viele andere jüngeren Völker geflügelte Wesen, die sie Valerian nennen. Es ist anzunehmen, dass dieser Glaube durch den Einfluss der Vorlonen entstand.

Techologie

Unter den jüngeren Völkern besitzen die Minbari die am weitesten entwickelte Technologie, welche auch deutliche Einflüsse der Vorlonen erkennen läßt. So besitzen ihre Raumschiffe die Möglichkeit, künstliche Gravitation zu erzeugen und können daher auf Rotationssektoren verzichten. Die Kontrolle der Minbari über die Gravitation scheint jedoch noch weiterzugehen. Botschafterin Delenn benutzte 2257 einen Ring, um den Narn-Botschafter G'Kar einer mehrfach erhöhten Schwerkraft auszusetzen.

Viele Teile der Minbari-Technologie basieren auch auf der Verwendung von Kristallen. Auch wachsen die reinsten und besten Datenkristalle auf Minbar.

Die Raumschiffe der Minbari verfügen auch über eine hochentwickelte Tarntechnologie, die es den Menschen während des Erd-Minbari-Krieges beinahe unmöglich machte, ihre Schiffe zu orten.

Sonstiges

Minbari reagieren äußerst empfindlich auch auf kleinste Mengen Alkohol. Die Folgen können von psychotischen Episoden bis hin zu mörderischen Aggressionen und Tod reichen.

Wie auch allem anderen wird der Zubereitung des Essens, vor allem, wenn ein höherer Gast erwartet wird, große Beachtung geschenkt. Gewürze und sonstige Zutaten werden vor Gebrauch gesegnet. Die Zubereitung kann bis zu zwei Tage in Anspruch nehmen, während derer der Koch nicht schläft, sich aber regelmäßig reinigen muss. Die Reihenfolge der Verwendung aller Zutaten ist durch strenge Regeln vorgegeben. Auch der anschließende Verzehr der Mahlzeit folgt detaillierten Ritualen. Ein typisches Minbari-Gericht ist das grünliche Flarn.

Telepathie

Unter den Minbari gibt es einige sehr starke und gut ausgebildete Telepathen. Im Gegensatz zur Erde werden diese Telepathen aber nicht in ihren Freiheiten eingeschränkt, sondern genießen in der Gesellschaft der Minbari hohes Ansehen. Sie werden von der übrigen Bevölkerung mit allem versorgt, was sie zum Leben brauchen, und stellen ihre Dienste denen zur Verfügung, die sie benötigen. Die Telepathie wird bei den Minbari als großes Geschenk angesehen. Minbari-Telepathen arbeiten auch in Gruppen gut zusammen und sind auch in der Lage einen Gedankenpolizisten zu blockieren.

Bekannte Minbari-Persönlichkeiten

Persönliche Werkzeuge