Vorlonen

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Die Vorlonen sind eines der ältesten Völker der Galaxis und gehören damit wie auch die Schatten und viele andere zu den Allerersten. Sie bewohnen einen ausgedehnten Teil des Raumes, der im Allgemeinen nur als das Vorlonen-Imperium bekannt ist. Kein Schiff, das jemals in ihren Raumbereich eindrang, ist zurückgekehrt, daher ist über die Heimatwelt der Vorlonen auch nichts bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ferne Vergangenheit

Die Vorlonen gehören zu den ersten Zivilisationen, die sich in unserer Galaxis entwickelten. Wann genau dies geschah ist nicht bekannt, jedoch ist die Milchstraße selbst nach neuesten Erkenntnissen etwa zehn Milliarden Jahre alt. Ihre Evolution führte die Vorlonen schließlich zu einem Punkt, an dem sie ihre körperliche Existenz aufgaben und zu einer rein geistigen, auf reiner Energie basierenden Lebensform überwechselten. Dieser Prozeß machte sie potentiell unsterblich. Vermutlich entwickelten sich auch die enormen telepathischen Fähigkeiten in dieser Zeit. Als die übrigen Allerersten die Galaxis verließen, blieben die Vorlonen zusammen mit den Schatten in der Milchstraße zurück, um die Entwicklung der jüngeren Völker zu lenken.

Öffnung des Drittraums

Vor langer Zeit versuchten die Vorlonen, eine noch höhere Existenzebene zu erreichen, die sie im Drittraum zu erkennen glaubten. Es gelang ihnen, ein Tor zu entwickeln, das einen Vortex in dieses unbekannte Kontinuum öffnete. Die Vorlonen drangen in den Drittraum ein und wollten ihn für sich erobern, doch wenig später erfolgte aus dem Drittraum eine Invasion unbekannter Lebensformen, die alles Leben im bekannten Universum vernichten wollten. Mit einiger Mühe gelang es den Vorlonen, diese Lebewesen aufzuhalten, das Tor ging dabei jedoch im Hyperraum verloren (siehe Fernsehfilm Das Tor zur dritten Dimension).

Der Konflikt mit den Schatten

Über die folgenden Äonen entwickelte sich ein Konflikt mit den Schatten. Während die Vorlonen den jüngeren Völkern das Prinzip der Ordnung und des Gehorsams beibrachten, versuchten die Schatten, die Evolution durch Konflikte voranzutreiben. Lange Zeit existierten die beiden Prinzipien nebeneinander. Irgendwann jedoch entschied eine Seite, dass allein ihr Weg der einzig richtige sei, und so begann ein lange andauernder Kampf zwischen den beiden Völkern. Nachdem sie erkannt hatten, dass die Schatten mit Hilfe von Telepathen zu besiegen waren, begannen sie, die von ihnen auserwählten Zivilisationen genetisch zu verändern und beschleunigten die Entwicklung telepathischer Fähigkeiten. Außerdem pflanzten sie eine Art Urbild in das kollektive Unterbewußtsein der Völker ein, das sicherstellte, dass diese einen Vorlonen immer erkennen würden, ohne vorher jemals einen gesehen zu haben.

Im Lauf der Zeit traten sowohl Vorlonen als auch Schatten immer weiter in den Hintergrund und ließen schließlich die jüngeren Völker ihren Krieg als Stellvertreter austragen. Auch die Philosophien gerieten nach und nach in Vergessenheit und wichen einer sturen Befolgung althergebrachter Traditionen. Die Vorlonen hatten schließlich sogar die Antwort auf die in ihrer Philosophie wichtigste zu beantwortende Frage vergessen: sie konnten ihr "Wer bist du?" selbst nicht mehr beantworten.

Vor rund 10.000 Jahren fand einer der letzten großen Kriege statt, in denen die beiden Völker selbst kämpften. Die Schatten wurden dabei besiegt, aber nicht vernichtet, und sie zogen sich für 9.000 Jahre zurück, um ihre Kräfte neu zu sammeln.

Der Große Krieg

Um das Jahr 1250 fand der Große Krieg statt. Eines der wichtigsten Hilfsvölker der Vorlonen waren zu dieser Zeit die Minbari. Die Schatten hatten ihren Plan ein wenig zu schnell in die Tat umgesetzt, und die Vorlonen wandten einen Trick an, um den Ausgang des Krieges zu beeinflussen. Sie holten die Station Babylon 4 und Jeffrey David Sinclair aus der Zukunft, damit dieser als Valen den Krieg für die Vorlonen entscheiden konnte. Die Schatten, die ihren Fehler schnell erkannten, zogen sich ein weiteres Mal zurück. Während beide Rassen ihre Hilfsvölker für sich arbeiten ließen, dämmerte die Zeit für den letzten großen Konflikt herauf.

Der letzte Krieg

Mitte des 22. Jahrhunderts war die Zeit reif für die endgültige Konfrontation. Von dem irdischen Raumschiff Icarus wiedererweckt, begannen die Schatten, ihre Kräfte neu zu formieren. Was zunächst im Verborgenen geschah, wuchs sich Ende 2260 zu einem offenen Schlagabtausch aus. Die Schatten zerstörten die Welten der Hilfsvölker der Vorlonen mit Hilfe der Todeswolke, die Vorlonen taten dies umgekehrt mit dem Planetenzerstörer. Dabei vermieden es beide Völker jedoch, in einen direkten Kampf gegeneinander verwickelt zu werden.

Erst John Sheridan konnte 2261 im Coriana-System die beiden Fronten zueinander führen. Mit der Hilfe von Lorien machte er beiden Völkern klar, dass sie ihre eigentliche Bestimmung längst vergessen hatten. Die Schatten und die Vorlonen verließen daraufhin die Galaxis und zogen sich in unbekannte Gefilde jenseits der Randzone zurück, wo auch die übrigen Allerersten sich aufhalten.

Hinterlassenschaften

Nach dem Verschwinden der Vorlonen sandten viele Völker Expeditionen zu ihrer Heimatwelt, um der Technologien habhaft zu werden, die dort existieren mochten. Keine der Expeditiomnen kehrte zurück, jedoch tauchten Teile der Vorlonen-Technologie im Laufe der Zeit auf. Vor allem die Minbari verfügen über umfangreiches Wissen, aber auch die Erd-Allianz profitierte davon und konnte mit Hilfe dieser Technologie eine neue Schiffsklasse entwerfen, der auch die Excalibur angehört.

Lyta Alexander, der einzig bekannte Mensch, der einen Vorlonen gescannt und die Heimatwelt dieses Volkes betreten hatte, stellt ihrerseits eine Hinterlassenschaft dar. Sie ist einst von den Vorlonen manipuliert worden, wobei ihre telepathischen Kräfte um ein Vielfaches verstärkt wurden. Von ihr weiß man, dass die Vorlonen ihre Welt für mindestens eine Million Jahre abgeriegelt haben, um einen Mißbrauch ihrer Hinterlassenschaften zu verhindern. Eines Tages würde jedoch das Betreten der Heimatwelt erlaubt sein - wenn die Zeit dafür reif sei.

Aussehen und Biologie

Vorlonen tragen wann immer sie in der Öffentlichkeit auftreten einen Schutzanzug, daher ist bis zum Jahr 2259 fast nichts über ihr wahres Aussehen bekannt. Obwohl sie in einer Sauerstoff-Stickstoff-Atmosphäre überleben können, bevorzugen sie ein Gemisch aus Methan, Kohlendioxid und Schwefeldioxid.

Das wahre Aussehen eines Vorlonen kann nicht genau definiert werden, da sie körperlose Lebensformen aus purer Energie sind. Bedingt durch die Manipulationen der jüngeren Völker (siehe Rubrik Geschichte) nehmen diese sie als geflügelte Wesen der jeweils eigenen Rasse wahr. Dies wird durch ausgeprägte telepathische Fähigkeiten erreicht, das gewünschte Bild wird also in den Geist der anderen Wesen projeziert, was für einen Vorlonen ein sehr anstrengender Prozeß ist. Ihre Körperlosigkeit verleiht ihnen auch die Fähigkeit zu fliegen und alle festen Körper mühelos zu durchdringen.

Vorlonen sind potentiell unsterblich, können aber verletzt und sogar getötet werden. Sie sind in der Lage, einen Teil ihres Bewußtseins abzuspalten und einem anderen Lebewesen einzupflanzen. Auf diese Weise können sie sich unbemerkt unter anderen Lebewesen bewegen und sogar einen Teil ihres Bewußtseins vor dem Tod bewahren.


Telepathie

Vorlonen verfügen von Natur aus über ausgeprägte telepathische Kräfte. Über die wahren Fähigkeiten können nur Vermutungen angestellt werden, jedoch sind sie mühelos in der Lage, die Gedanken anderer Lebewesen zu lesen und können sogar Bilder und Gedanken in das Gehirn eines anderen projizieren. Daneben verfügen sie über starke telekinetische Kräfte.

Gesellschaft

Über die gesellschaftliche Struktur der Vorlonen ist wenig bekannt, jedoch wird vermutet, dass alle Vorlonen untereinander in ständigem telepathischen Kontakt stehen und eventuell sogar eine Art gemeinschaftliches Bewußtsein teilen. Durch die potentielle Unsterblichkeit stellt der Tod eines Vorlonen ein äußerst seltenes Ereignis dar, das entsprechend betrauert wird.

Der Begriff Vorlonen-Imperium ist im Grunde ein Name, der dem Staat der Vorlonen von den jüngeren Völkern verliehen wurde. Es ist nicht einmal klar, wie weit sich ihr Raumgebiet ausdehnt. Auch die Regierungsform - sofern sie etwas besitzen, das mit diesem Begriff umschrieben werden kann - ist unbekannt.

Das höchste Prinzip der Vorlonen stellt die Ordnung dar. Sie glauben an evolutionäre Entwicklung durch Zusammenarbeit und Frieden und versuchen, den jüngeren Völkern diese Prinzipien zu vermitteln.

Technologie

Vorlonen verfügen über organische Technologie, die weitaus höher entwickelt ist, als die der anderen Völker. Sogar ihre Raumschiffe sind gewissermaßen "am Leben". Das geht so weit, dass ein Schiff sich selbst zerstört, wenn der Besitzer stirbt, da es mit diesem eine symbiotische Beziehung eingeht. Die Waffentechnologie ist so weit fortgeschritten, dass sie ganze Planeten mühelos zerstören können.

Die Schiffe der Vorlonen können gewaltige Mengen an Energie erzeugen, um die Waffensysteme zu versorgen; mehr als Generatoren und Reaktoren anderer Völker auch nur im Entferntesten leisten können. Aus diesem Grund ist es nahezu unmöglich eine Vorlon-Waffe mit einer anderen, "jüngeren" - und damit für Vorlonen extrem rückständige - Energiequelle zu betreiben. Versuche dieser Art wurden in den geheimen Prototypen Excalibur und Victory für die Interstellare Allianz im Jahr 2262 verwirklicht (siehe TV-Film Waffenbrüder). Hier benötigt die Hauptwaffe so viel Energie, dass nach einem Schuss nahezu sämtliche Energie verbraucht ist und für einen gewissen Zeitraum gerade genug Energie für die Erhaltung der künstlichen Schwerkraft übrig bleibt.

Sonstiges

Unter den Menschen gibt es eine Legende, nach der ein Mensch versteinern würde, wenn er einen Vorlonen ohne dessen Schutzanzug sähe.

Captain John Sheridan trug für eine Zeit ein Fragment von Botschafter Kosh Naraneks Bewußtsein in sich, nachdem dieser von den Schatten getötet worden war.

Neben Lyta Alexander ist von einem weiteren Menschen bekannt, dass er die Heimatwelt der Vorlonen betreten hatte: Sebastian (siehe Das Verhör des Inquisitors).

Eine von den Vorlonen oft zitierte Weisheit besagt: "Das Verstehen ist ein dreischneidiges Schwert". John Sheridan erkannte während der Schlacht von Coriana 6 den wahren Hintergrund dieses Zitats: "Eure Seite, die Seite des Gegners und die Wahrheit."

Bekannte Vorlonen

Persönliche Werkzeuge