Narn-Centauri-Krieg
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Der sogenannte Narn-Centauri-Krieg war im Jahre 2259 eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen den Völkern der Narn und der Centauri, die in der fast vollständigen Zerstörung der Heimatwelt der Narn und deren Kapitulation gipfelte. Der Krieg dauerte nur rund neun irdische Monate.
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Auslöser
Der Konflikt zwischen den beiden Völkern schwelte bereits seit der ersten Besetzung der Narn-Heimatwelt durch die Centauri im 22. Jahrhundert und dem anschließenden Freiheitskampf und entlud sich auch danach in mehreren Konflikten. Bereits Anfang 2258 führten die Narn einen Anrgiff auf die Agrarkolonie Ragesh 3 der Centauri durch und annektierten diese unter dem Vorwand, dass der Planet einst ihnen gehört hätte (siehe Ragesh 3).
Anfang 2259 wurde eine Narnkolonie im Quadrant 37 von den Schatten zerstört, die in Centauri-Botschafter Londo Mollari einen hörigen Verbündeten für ihre Pläne gefunden hatten und sich in die Dienste der Centauri stellten. Obwohl die Narn niemals die Urheber der Zerstörung fanden, vermutete der Narn-Botschafter G'Kar schon damals, dass es sich um einen tausend Jahre alten Feind handelte, der zurückgekehrt war. Er veranlaßte, dass ein Kriegsschiff zum abgelegenen Planeten Z'ha'dum gesandt wurde, wo man die Basis der Fremden vermutete. Dieses Schiff verschwand jedoch spurlos (siehe Rückkehr der Finsternis).
Etwas später in diesem Jahr stattete der Centauri-Imperator Turhan Babylon 5 einen Besuch ab, erlitt jedoch an Bord der Station einen Herzanfall. Bereits damals arbeiteten bestimmte Fraktionen in der Centauri-Oberschicht, zu denen auch Lord Refa gehörte daran, die Kontrolle über die Republik zu übernehmen und die Centauri wieder zu alter Größe zu führen. Die Hilfe der Schatten durch Mollari war dabei durchaus willkommen. Sie überfielen die Narn-Kolonie im Quadrant 14 und schalteten die Verteidigung aus, danach landete eine Flotte von Centauri-Schiffen auf dem Planeten und nahm diesen in Besitz. Captain John Sheridan schaffte es, der überlebenden Bevölkerung die ungehinderte Rückkehr nach Narn zu ermöglichen. Da die Narn jedoch auch keinerlei Wissen um die Mithilfe der Schatten hatten und angesichts der offenen Aggression der Centauri erklärte der Kha'Ri den Centauri den Krieg (siehe Schatten am Horizont).
Kriegsverlauf
Die Narn fanden in den folgenden Monaten schnell heraus, dass die Streitkräfte der Centauri den ihren immer noch weit überlegen waren. Die oft langen und zermürbenden Gefechte rieben die Narn nach und nach auf, deren Flotte durch die Verluste in Quadrant 37 und bei der Schlacht um die Kolonie in Quadrant 14 zusätzlich geschwächt war. Ein Stellungskrieg entwickelte sich. Die Centauri folgten stur ihrer Strategie, griffen an, neutralisierten das Ziel und sicherten die Stellung. Stück für Stück mußten die Narn ihre Gebiete den Centauri überlassen und sich immer weiter in die Kerngebiete ihres Raumes zurückziehen. Außerdem griffen die Centauri immer wieder zivile Ziele an und benutzten den Vorwand, die Narn würden ihre militärischen Anlagen hinter lebenden Schutzschilden aus Zivilisten verbergen.
Captain Sheridan versuchte, die Erd-Allianz zu einer offenen militärischen Unterstützung der Narn zu bewegen, da er wußte, dass die Centauri bei ihrem Krieg Hilfe von außen erhielten, aber die Erdregierung verteidigte ihre neutrale Position in diesem Konflikt. Auch die Minbari-Botschafterin Delenn konnte keine offizielle Unterstützung durch ihre Regierung erwirken. Die beiden konnten aber zumindest hinter den Kulissen wirksam werden und den Narn mit Versorgungsgütern und dem Transport von Zivilisten aus den Kriegsgebieten beistehen (siehe Auf dem Pulverfass).
Wenig später weitetenn sich die Kämpfe sogar aus und mündeten in einer blutigen Schlacht vor Babylon 5, bei der sich zivile Schiffe der beiden kriegführenden Völker beschossen. Die Narn beschuldigten die Centauri, diese zivilen Transporte für Waffenlieferungen zu mißbrauchen, was die Centauri bestritten. Als ein Reporterteam von ISN G'Kar mit der Frage konfrontierte, ob es wahr sei, dass die Narn sechs der sieben letzten Gefechte verloren hätten, tat er dies als "Centauri-Propaganda" ab. Sheridan gab daraufhin Order, alle Centauri-Schiffe nach Waffen durchsuchen zu lassen, da tauchte ein Zerstörer der Centauri vor der Station auf. Botschafter Mollari verkündete, dass er die Station blockieren und das Feuer auf sie eröffnen lassen würde, wenn Sheridan die Order nicht zurücknähme, da dabei Centauri-Hochheitsgebiet verletzt würde. Sheridan glaubte an einen Bluff, setzte auf das Risiko und ließ ein Transportschiff starten, das auch nicht beschossen wurde. Wenig später tauchte ein Kriegsschiff der Narn auf und eröffnete das Feuer auf die Centauri. Das Narn-Schiff wurde dabei jedoch selbst schwer beschädigt und explodierte, als es versuchte, in den Hyperraum zu entkommen (siehe 36 Stunden auf Babylon 5).
Schließlich fielen immer mehr Gebiete der Narn an die Centauri. Nach dem Fall der Kolonien auf Zee, Dross und Zok wußten die Narn, dass sie untergehen würden, wenn sie nicht alles auf eine Karte setzten.
Der Angriff auf Narn
Der Kha'Ri entwickelte daraufhin einen verzweifelten Plan. Die Streitkräfte der Narn sollten zusammengezogen werden, um den Nachschubplaneten der Centauri, Gorash 7, konzentriert anzugreifen. Da dem Gegner dann die Mittel für einen längeren Konflikt fehlen sollten, würde er sich danach beim Kampf um jeden einzelnen Sektor langsam verschleißen, was den Narn Gelegenheit geben würde, ihre Streitkräfte neu zu formieren. Durch einen derart massierten Angriff würde allerdings die Heimatwelt der Narn für einen gewissen Zeitraum ungeschützt bleiben.
Die Centauri erfuhren jedoch durch Geheimdienstberichte recht schnell von dem Vorhaben, und Lord Refa entwickelte einen teuflischen Plan, um den Krieg zu einem schnellen Ende zu bringen. Auf Gorash 7 sollten die Narn von Londo Mollaris Verbündeten, den Schatten erwartet werden. Währenddessen würden die Centauri einen massiven Angriff auf die Narn-Heimatwelt einleiten und dabei auch die von allseits geächteten Massebeschleuniger einsetzen.
Wenig später setzten die Narn ihre Streitkräfte in Bewegung und gerieten bei Gorash 7 in den vorbereiteten Hinterhalt. Fünf Raumschiffe der Schatten zerstörten binnen kürzester Zeit die gesamte Flotte der Narn, während die Centauri die Narn-Heimatwelt angriffen und mehrere Tage lang unter Beschuss nahmen. Mehrere Millionen Narn wurden dabei getötet. Die Infrastruktur des Planeten brach beinahe vollständig zusammen. Als die Gegenwehr gebrochen war, landeten die Truppen.
Die Kapitulation der Narn
Konfrontiert mit der möglichen Auslöschung der Narn sah sich der Kha'Ri schließlich gezwungen, den Centauri die bedingungslose Kapitulation anzubieten. Als letzte Amtshandlung verfügte der Kha'ri einen Befehl an Botschafter G'Kar, er solle John Sheridan aus Babylon 5 um Asyl bitten, was dieser danach auch tat. Die Centauri übernahmen die Kontrolle auf Narn und begannen, die Bevölkerung sukzessive in Arbeitslager zu internieren oder zu deportieren (siehe Die Armee des Lichts).
Konsequenzen
Die Kapitulationsbedingungen der Centauri waren hart und zielten darauf ab, den Widerstand der Narn und deren Existenz als eigenständiges Volk ein für alle Mal zu tilgen. Die Regierung der Narn, der Kha'Ri wurde aufgelöst, die Mitglieder verhaftet, vor ein Gericht gestellt und exekutiert. Der Planet sollte in Zukunft von Centauri Prime aus regiert werden und im Laufe der Zeit zu einer Centauri-Kolonie werden.
Um Attentate zu verhindern, wurde die grausame Regel verhängt, dass der Tod eines Centauri - ausgeführt von einem Narn - mit der Exekution von 500 Narn gesühnt werden sollte, die Familie des Täters mit eingeschlossen.
Für die Narn begann durch die Niederlage eine neue Ära der Knechtschaft unter den Centauri. Ihr Planet war durch die Massebeschleuniger fast vollkommen verwüstet worden. Die schweren Explosionen hatten tausende Tonnen Staub in die Atmosphäre geschleudert, die nun die Sonne verdunkelten und das Klima kühler und stürmischer werden ließen.