36 Stunden auf Babylon 5 (Episode)

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36 Stunden auf Babylon 5
Hilfe siehe Episoden-Infobox
Episodennummer: 2.15
Produktionsnummer: 214
Deutscher Titel: 36 Stunden auf Babylon 5
Englischer Titel: And Now For A Word
Erstausstrahlung in Deutschland: 14. April 1996
Erstausstrahlung in den USA: 1. Mai 1995
Drehbuch: Joseph Michael Straczynski
Regie: Mario Di Leo
Darsteller:
Kim Zimmer (Cynthia Torqueman)
Christopher Curry (Ronald Quantrell)
Granville Ames (Psi-Cop)
John Christian Graas (Johnny)
Leslie Wing (Mutter)
Joshua Cox (David Corwin)
Jose Rey (Eduardo Delvientos)

Inhaltsverzeichnis


36 Stunden auf Babylon 5 ist die 15. Episode der zweiten Staffel von Babylon 5.

Handlung

Einleitung

36 Stunden: ISN-Special am 16. September 2259 mit Cynthia Torqueman

"In den rund zweihundert Jahren, in denen der Mensch ins Weltall vorgedrungen ist, haben wir Außenposten und Kolonien auf mehr als zwei Duzend Welten in vierzehn Sonnensystemen gegründet. Von all den entfernten Außenposten hat nur die Marskolonie, wo versprengte Separatistengruppen versuchen mit Terrorakten die erdloyale Mehrheit einzuschüchtern, mehr Kontroversen ausgelöst, als die bekannte Raumstation Babylon 5. - Mitten im Weltraum, in der Nähe von Epsilon Eridani, errichtet und zum neutralen Territorium erklärt, ist Babylon 5 zum Zentrum und zum Vorzeigeobjekt der Erd-Allianz geworden. Ein Treffpunkt für Diplomaten und eine Basis für Forschung und innovative Weltraumtechnik. Seit der viel beachteten Inbetriebnahme vor drei Jahren zeigen Umfragen eine ständig wachsende Unzufriedenheit mit dem finanziellen und auch zeitlichen Aufwand, den diese Weltraumgemeinde erfordert."

Zwischenfall

Beim Anflug des ISN-Teams im Erd-Raumschiff Hayerdahl kommt es zu einem Zwischenfall zwischen einem Narn-Transporter und einem Centauri-Schiff, bei dem das Schiff der Centauri vom Narn-Schiff zerstört wird. Die Verwundeten werden auf ein freies Landedeck gebracht, wo sie auf die verschiedenen Medlabs verteilt werden. Dr. Stephen Franklin, der Leiter der Medlabs und Captain John Sheridan sind noch nicht zu einer Stellungnahme bereit.

Centauri-Botschafter Londo Mollari sieht in dem Zwischenfall eine Gefahr für die Aufgabe von Babylon 5, es sei rücksichtslos und unverantwortlich von den Narn ihren Rachefeldzug nun auch auf neutrales Gebiet auszudehnen. Obwohl die Centauri durch diesen unprovozierten Akt nun viele Tote und Verwundete zu beklagen hätten, brächten sie ihren Freunden von Erde auch weiterhin positive Gefühle entgegen, genau so wie hundert Jahre zuvor als sie die Erde entdeckten.

Botschafter G'Kar vom Narn-Regime will erst nach Rücksprache mit seiner Regierung zu einer Erklärung bereit sein. Das Centauri-Schiff soll kein Frachter sondern ein Waffentransporter gewesen sein, der Massenvernichtungswaffen transportierte.

Erste Stimmen

"Fast zweihundertfünfzigtausend Menschen und Außerirdische befinden sich auf Babylon 5. Während die meisten nur auf der Durchreise zu anderen Welten sind, gibt es auch viele, die hier ständig leben und Arbeiten. Was für Lebewesen sind es, die sagen können: Dieser Ort hier ist mein Zuhause."

Eduardo Delvientos, Supervisor des Landedecks: "Naja, es ist ein Job. Ich habe schon an schlimmeren Orten gearbeitet, es kann manchmal ganz schön verrückt werden. Es gibt Tage da starten und landen hier bis zu sechzig Schiffe und jeder Kapitän sagt, seine Fracht wäre wichtig und müßte bevorzugt werden. - Im letzten Jahr gab es einige Probleme, man wollte uns das Budget kürzen. Naja, es ist immer das Gleiche, aber das haben wir schon wieder vergessen, wenn's weiter gehen soll, muß man eine Lösung finden."

Zweiter Lieutenant David Corwin: "Ich würde sagen, alles in allem herrscht hier eine gute Arbeitsatmosphäre und man kann außerdem eine Menge lernen. Ich habe viele Erfahrungen gesammelt. - Hier herrscht eine ruhige und entspannte Atmosphäre, ich habe noch nie erlebt, daß jemand wütend geworden ist."

Captain John J. Sheridan, Träger des Silbernen Sterns für Tapferkeit im Krieg gegen die Minbari: "Ich zitiere gerne eine klassischen Satz: Man muß nicht verrückt sein, um hier zu arbeiten, aber es hilft. - Es ist von einer gewissen Faszination hier draußen im All zu sein, gewissermaßen ein Neuland."

Dr. Stephen Franklin, Spezialgebiet: Biologie außerirdischer Völker: "Diejenigen , die die Erde niemals verlassen haben, können eins nicht verstehen: Wie gefährlich der Weltraum manchmal ist. Die Wenigsten sind sich der Tatsache bewußt, daß man im Vakuum nicht sofort stirbt."

Senator Ronald Quantrell, Vorsitzender des Senatsausschusses zur Kontrolle von Babylon 5, ist sich sicher, als die Station entstand, einem guten Zweck dienen sollte, den Frieden zu sichern. Inzwischen aber sei die militärische Schlagkraft wieder aufgebaut worden und sei sogar größer als vier Jahre zuvor, heute würde ein Konflikt mit den Minbari möglicherweise anders ausgehen. Auch wenn die Station viel Geld verschlinge repräsentiere sie die Menschheit und diene dem interstellaren Handel.

Wer sind die Menschen auf B5?

Cynthia Torqueman: "Wer sind die Menschen, die Babylon 5 leiten und wieso sind sie hier? Was erhoffen sie sich von ihrer Tätigkeit?"

Commander Susan Ivanova: "Ich wurde im Gebiet des Russischen Konsortiums geboren, aber auf Schulen im Ausland ausgebildet. Ich spezialisierte mich auf Raumfahrttechnik. Nachdem mein Bruder im Krieg gefallen war, glaubte ich, ich müßte fortsetzen, was er begonnen hatte. Allerdings bevor ich aktiv werden konnte, war der Krieg glücklicherweise zu Ende."

Sicherheitschef Michael Garibaldi: "Was ich mir erhoffe? Ich hoffe, daß ich, nachdem dieses Interview gesendet wurde, nicht gefeuert werde. Um ehrlich zu sein: Ich kann ihre Frage nicht beantworten, da ich die Erfahrung gemacht habe, daß das, was ich mir erhoffe, meistens nicht eintritt. - Naja, es gibt jeden Tag kleine Hoffnungen. Morgens, wenn ich aufstehe, hoffe ich, daß nicht allzu viel passieren wird. Ich würde mich nämlich gern mal zwölf Stunden ununterbrochen richtig langweilen. Und natürlich hoffe ich auch, daß ich eines schönen Tages erkennen kann, daß all das, was wir in den Jahren an Schwierigkeiten durchgemacht haben, einen Sinn ergibt."

Botschafterin Delenn von der Minbari-Föderation: "Er ist der siebente Planet unserer Sonne, fast ein Viertel der Oberfläche meiner Welt ist vom Eis des Nordpols bedeckt. Da Minbar riesige kristalline Vorkommen besitzt, wurden viele unserer Städte direkt in die Kristallformationen hineingebaut." Auf ihr jetziges Aussehen angesprochen, meinte sie, es solle der Völkerverständigung dienen. Aber ist ihr Aussehen nicht eine Beleidigung für die Familien der über einhunderttausend Menschen, die im Krieg gegen die Minbari gefallen sind? Wie kann sie auf etwas Anspruch erheben, daß ihr nicht zusteht?

Eskalierender Konflikt

In der Ratsversammlung von Babylon 5 mit der Liga der blockfreien Welten wird der Untersuchungsbericht diskutiert. Es wurde bestätigt, daß der Centauri-Frachter Massenvernichtungswaffen geladen hatte. Botschafter G'Kar verlangt, daß weitere Frachter der Centauri im Gebiet von Babylon 5 durchsucht werden. Centauri-Botschafter Mollari verweigert dies mit der Verletzung der Hoheitsrechte, auch werde niemand durch das Verladen der Waffen in Gefahr gebracht. - Zur gleichen Zeit kommt es direkt um die Station zu einer Schlacht zwischen Centauri- und Narn-Schiffen, die Bewohner der Station werden in Schutzräume evakuiert. Die Kampfflieger werden gestartet. Captain Sheridan erteilt den Starfurys Feuererlaubnis, obwohl G'Kar und Londo ihn davor gewarnt haben, dies als kriegerischen Akt zu bewerten.

Wie kam es zu dem Konflikt zwischen Narn und Centauri?

Aus der Sicht der Narn: Etwa einhundertfünfzig Erdenjahre zuvor kamen die Centauri auf den Heimatplaneten der Narn. Die darauffolgenden einhundert Jahren verbrachten die Narn in Knechtschaft. Der Narn-Heimatplanet lag in strategisch günstiger Lage und bot erhebliche Ressourcen. Die Narn, die damals hauptsächlich Landwirtschaft betrieben, waren die Centauri technisch unterlegen. Botschafter G'Kar ging nach dem Tod seines Vaters in den Untergrund.

Aus der Sicht der Centauri: Die Centauri zivilisierten die Narn, sie lehrten sie Recht und Ordnung. Die Centauri wollten nur das Beste für die Narn, aber die Narn dankten es ihnen nicht, so wurde der Planet von den Centauri verlassen.

Ein Centauri-Schlachtkreuzer erscheint aus dem Hyperraum und bedroht die Station. Londo Mollari fordert die Herausgabe der Frachtschiffe und deren Fracht. Nachdem eine Unterredung mit den Narn und den Centauri zu keinem Ergebnis kommt, erscheint noch ein Narn-Kriegsschiff und eröffnet sofort das Feuer auf das Schiff der Centauri, das zerstört wird, aber auch das Narn-Schiff kann nicht mehr in den Hyperraum springen, nachdem der Fusionsreaktor getroffen wurde, es explodiert.

Stimmen zum Schluß

Cynthia Torqueman: "In nur sechsunddreißig Stunden sind schreckliche Dinge auf der Station geschehen, ist sie das wert?"

Sicherheitschef Garibaldi: "Hundertprozentig! Sicher, wenn solche Situationen entstehen müssen wir sehr vorsichtig sein. Unsere Untersuchung hat ergeben, die Centauri-Schiffe hatten Massenvernichtungswaffen geladen, sie sollten außerhalb der Station umgeladen werden und dann zur Front gebracht werden. Jetzt, wo wir das wissen, sorgen wir dafür, daß es nicht mehr passiert. Wir lernen, das machen Menschen nun mal."

Botschafter Londo Mollari: "Wenn wir Mißverständnisse außer acht lassen, sage ich: ja! Dieser Ort ist jede Anstrengung wert und es bedarf in Zukunft noch größerer Anstrengung, damit die Verständigung unter den Völkern funktioniert. Vielleicht gelingt es uns dann auch solche tragischen Vorkommnisse, wie diese Auseinandersetzung, nicht mehr geschehen zu lassen. Der gewalttätige Angriff der Narn ist natürlich keine adäquate Antwort auf den friedlichen Protest meiner Regierung. Wer weiß, mit der Hilfe der Erdregierung schaffen wir es vielleicht die Narn davon abzuhalten in Zukunft ähnliche schreckliche Fehler zu begehen."

Botschafter G'Kar: "Ich weiß es nicht mehr."

Commander Ivanova: "Ja!"

Botschafterin Delenn: "Ja, selbstverständlich. Schon weil es keinem noch einmal gelingen würde, einen Ort wie diesen zu schaffen. Die Menschen besitzen eine einzigartige Fähigkeit: Sie bilden Gemeinschaften. Würden die Narn oder die Centauri oder sonst wer so eine Station konstruieren, dann gäbe es für andere Völker keinen Zutritt, aber überall da, wo die Menschen sind, werden immer Gemeinschaften gebildet, Gemeinschaften, die manchmal sogar Feinde einigen. Dies ist eine große Gabe, die eine große Verantwortung mit sich bringt und ich glaube, der kann man sich einfach nicht entziehen."

Senator Quantrell: "Ich schätze, wir werden abwarten müssen."

Dr. Franklin: "Wenn wir jetzt nicht hier wären, wäre die Hälfte der Leute in diesem Raum tot."

Delvientos: "Was soll diese Frage? Ich muß irgendwann mal Rente kriegen, oder?"

Captain Sheridan: "Ja! Babylon 5 ist jede Anstrengung wert! Die Hauptaufgabe besteht nicht darin den Frieden zu sichern, sondern Frieden zu schaffen. Diese Station wurde gebaut in der Hoffnung, daß wir gemeinsam unsere Probleme lösen können, für eine bessere Zukunft. Und das ist für mich das einzige, was zählt. In der jüngsten Vergangenheit wurden wir verunsichert. Verunsichert durch den Tod des Präsidenten, durch den Krieg und viele andere Dinge. Wenn man ständig stolpert, blickt man nur noch auf seine Füße, jetzt müssen wir alle wieder dazu bringen die Augen zu heben und auf den Horizont zu sehen. Wir müssen uns daran erinnern, was unsere Vorfahren immer sagten: Gib deinem Leben einen Sinn! Und wir müssen an die denken, die nach uns kommen werden, für die wir eine Welt schaffen wollen, in der sie leben können. Wir alle hier haben nicht nur Jobs, mit denen wir Geld verdienen, wir alle haben eine gemeinsame Aufgabe: die Zukunft, dafür existiert Babylon 5. Und nur, wenn wir das allen begreiflich machen könne, besteht die Hoffnung eine bessere Welt zu erschaffen, für uns und für unsere Kinder."

Hintergrundinformationen

Beim Werbespot für das PSI-Corps taucht eine kurze, fast nicht wahrnehmbare Botschaft auf. Sie lautet: "The Psi Corps is your friend. Trust the Corps." ("Das PSI-Corps ist dein Freund. Vertraue dem Corps."). In Frankreich mußte dieser Teil aus der Episode entfernt werden, da dortige Gesetze solche unterschwelligen Botschaften, von denen Wissenschaftler vermuten, daß sie Menschen unbewußt beeinflussen können, verbieten. Um amerikanischen Vorschriften zu genügen, mußte er allerdings auch eine gewisse Länge haben. Die normale Handlung läuft mit 24 Frames (Standbilder) pro Sekunde, die zuständige amerikanische Aufsichtsbehörde verbietet alles unter 3 Frames pro Sekunde als unbewußte Beeinflussung. So drehte man mit 4 Frames pro Sekunde und bekam das OK.

Die komplette Phrase aus der amerikanischen TV-Landschaft lautet übrigens: "And now for a word from our sponsor." ("Und nun eine Mitteilung unseres Sponsors" - es folgt meistens eine Werbeeinblendung.) Und in der 36 Stunden-Reportage des ISN gab es eigentlich nur einen Werbespot eines "Sponsors"...


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2.14 Minbari lügen nicht 2.16 Das Geheimnis von Z'ha'dum
Episodenlisten
1. Staffel 2. Staffel 3. Staffel 4. Staffel 5. Staffel Fernsehfilme Crusade
Episodenübersicht 2. Staffel
2.01 Die Feuerprobe, 2.02 Rückkehr der Finsternis, 2.03 Eine Frage der Farbe, 2.04 Rettet die Cortez!, 2.05 Der unsichtbare Feind, 2.06 Freiheit für den Mars, 2.07 Drei Frauen für Mollari, 2.08 Der Gedankenpolizist, 2.09 Schatten am Horizont, 2.10 Die Schlacht um Matok, 2.11 Alarm in Sektor 92, 2.12 Auf dem Pulverfaß, 2.13 Der Arzt des Präsidenten, 2.14 Minbari lügen nicht, 2.15 36 Stunden auf Babylon 5, 2.16 Das Geheimnis von Z'ha'dum, 2.17 Duell unter Freunden, 2.18 Das Ende der Markab, 2.19 Verräter ohne Schuld, 2.20 Die Armee des Lichts, 2.21 Das Verhör des Inquisitors, 2.22 Ein Pakt mit dem Teufel

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