Babylon 5 (Fernsehserie)
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Babylon 5 ist eine US-amerikanische Science-Fiction-Fernsehserie, welche von Joseph Michael Straczynski entwickelt wurde. In Deutschland wurden große Teile der Serie unter dem Namen Spacecenter Babylon 5 veröffentlicht.
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Allgemeines
Der oft auch JMS genannte Erfinder fungierte ebenso als Ausführender Produzent, war Drehbuchautor der meisten Episoden und führte in einigen Regie. Babylon 5 gilt als die erste und bisher einzige größere Fernsehserie, bei der ein einzelner Autor 90% der Episoden schrieb. Neben ihm begleiteten Douglas Netter als Ausführender Produzenz und Science-Fiction-Autor Harlan Ellison als "Conceptual Consultant" die Entstehung der Serie.
Erste Konzepte gab es bereits Mitte der 1980er Jahre, die JMS allerdings nicht verkaufen konnte (er wurde unter anderem bei Paramount vorstellig, die aber eher eine neue "Star Trek"-Serie bevorzugten). Nachdem Warner Brothers das Konzept schließlich kaufte, begann 1992 die Produktion des Pilotfilmes. Die Erstausstrahlung des Pilotfilmes Die Zusammenkunft fand in den USA am 22. Februar 1993 statt, die der ersten regulären Episode am 26. Januar 1994. In Deutschland wurde der Pilotfilm am 3. August 1995 ausgestrahlt, gefolgt von der ersten Serienepisode am 6. August 1995.
JMS hatte die Serie von Anfang an als ein klassisches Drama in fünf Abschnitten konzipiert, wobei jede Staffel einen Abschnitt repräsentiert: Einführung, gesteigerte Spannung, Konflikt, Höhepunkt, Auflösung. Während der ersten zwei Staffeln sind die Episoden noch häufig in sich abgeschlossen und nur Nebenhandlungen werden später aufgegriffen, ein Tribut an die mäßigen Einschaltquoten und die ungewisse Zukunft der Serie. Beginnend mit der dritten Staffel wurden die Folgen immer stärker miteinander verflochten, was dazu führte, dass Straczynski mit Ausnahme einer Folge in der fünften Staffel die Drehbücher aller Folgen der letzten drei Staffeln selbst verfasste, was bis heute einzigartig in der amerikanischen Fernsehgeschichte ist.
Die Geschichte hinter der Geschichte
Motivation für ein Lebenswerk
JMS war Zeit seines Lebens ein großer Fan der klassischen Science Fiction. Diese Literaturgattung erlebte ihren ersten Höhepunkt in den Fünfziger Jahren, einer Zeit, die allgemein als die Goldene Ära der Science Fiction bekannt ist. Damals erlebte das Genre durch zahlreiche Veröffentlichungen in den sogenannten Pulps einen ungeahnten Aufschwung. Pulps waren zu dieser Zeit Magazine, in denen Geschichten neben populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen einer breiten Masse zugänglich gemacht wurden. Zu den Vorreitern der Autoren zählten damals Größen wie Edmond Hamilton, Isaac Asimov oder auch der spätere Conceptual Consultant von Babylon 5, Harlan Ellison. Ein neues Untergenre der Science Fiction entstand: die Space Opera. In umfangreichen Erzählungen beschrieben die Autoren Aufstieg und Fall von ganzen Imperien und deckten mit vielschichtigen Handlungsebenen tausende Jahre fiktiver Geschichte ab.
Ein Paradebeispiel für diese Art der Science Fiction-Literatur stellt beispielsweise Asimovs Foundation-Zyklus dar, der alle Register des neu entstandenen Genres zog. Im Gegensatz zu den immer gleichen Invasions-Geschichten, die man bis in die Achtziger Jahre hinein im TV zu sehen bekam, glänzten die literarischen Werke durch ausgefeilte Handlung und hervorragend charakterisierte Figuren. Das Fernsehen jedoch war lange Zeit von den Erzählmustern der Sechziger Jahre geprägt. In jeder Episode mußte in 45 Minuten ein Problem so gelöst werden, dass am Ende alles wieder so war wie zu Beginn. Komplexere Handlungen oder gar tiefergehende Charakterisierungen und sorgfältig ausgearbeitete Plots gab es kaum. Dies war ein Mitgrund dafür, dass das Genre der Science Fiction bei der breiten Masse lange Zeit als billige Unterhaltung verrufen war. Erst mit Star Trek - The Next Generation wandelte sich dieses Image ein wenig zum Positiven.
Für alle Science Fiction-Fans, die das Genre vor allem in gedruckter Form kannten, gab es jedoch keine Fernsehserie, die sich der Materie auf angemessene Weise näherte. Dies lag einerseits in den Erzählstrukturen begründet (was jedoch nicht nur die SF betraf), und war andererseits eine Folge der in den Vorstandsetagen der Sender herrschenden Meinung, Science Fiction sei in erster Linie Unterhaltung für Kinder und Jugendliche.
Mitte der Achtziger begann JMS mit der Entwicklung einer Fernsehserie, die diese seit Jahrzehnten geltende Struktur durchbrechen sollte. Es mußte möglich sein, die vielschichtigen Erzählmuster der Literatur auf den Bildschirm zu übertragen und eine Serie zu erschaffen, die über ihre Laufzeit eine komplexe Geschichte auf vielen Ebenen erzählte. Oder wie JMS es ausdrückte, die Serie zu produzieren, die er als Science Fiction-Fan wirklich sehen wollte.
Das Fernsehen neu erschaffen
Die Entwicklung der Serie dauerte beinahe zehn Jahre, in denen JMS sorgfältig eine auf vielen Ebenen erzählte Handlung und vielschichtige Charaktere erschuf. Ein komplett neues Universum mußte erschaffen werden, um den passenden Hintergrund für seine Geschichte zu bilden. Dabei gab er die Parole "Keine Kinder oder Roboter!" aus, um die Serie von den bekannten Klischees abzugrenzen. Im Laufe der Zeit entstand ein zweihundert Seiten umfassendes Exposé, in dem der Handlungsablauf minutiös dargelegt war. Zwar sollten sich Details im Laufe der Zeit ändern, aber die grundlegende Idee blieb bis zur letzten Folge bestehen.
Um all die Handlungsfäden an einem zentralen Punkt zusammenführen zu können, benötigte er eine Bühne. "Eine Raumstation erschien da logisch", wie er später sagte. Ein Treffpunkt, an dem die Figuren miteinander interagieren konnten. Die Figuren wiederum trugen nicht nur die Handlung, sie dienten auch als Repräsentation für die komplexen Hintergründe.
Einflüsse und Inspirationen
Kenner der Science Fiction werden eine große Zahl an Anspielungen und Reminiszenzen an verschiedene Meilensteine des Genres erkennen. Großen Einfluß übte zweifellos Der Herr der Ringe von J. R. R. Tolkien aus, dessen Motive sich immer wieder in der Serie wiederspiegeln. Beispielsweise ist John Sheridans Sturz in den Abgrund auf dem Planeten Z'ha'dum eine Anspielung auf Gandalfs Sturz von der Brücke von Khazad-dûm (man beachte auch die beiden Namen). Andere Inspirationen waren auch die britische Serie The Prisoner (dt. Nummer Sechs), was vor allem in der Episode Das Verhör des Inquisitors deutlich wird, oder der Roman 1984 von George Orwell, dessen dargestellte Staatsstruktur bis zu einem gewissen Grad als Vorbild für die Erde des Jahres 2261 unter der Diktatur von Präsident Clark diente.
Auch in den Nebenhandlungen und in einzelnen Szenen stößt der Zuschauer immer wieder auf kleine Anspielungen. Zitate aus großen Werken der Literaturgeschichte tauchen ebenso auf wie Elemente alter Mythologien oder geschichtliche Parallelen. Beispielsweise erinnern Londo Mollaris Erlebnisse im Palast des Imperators zu Beginn der vierten Staffel an die Geschichte um Caligula im alten Rom.
Die Serie geht in Produktion
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Babylon 5 und danach
Obwohl die Sender anfangs sehr skeptisch mit dem neuartigen Konzept umgingen, eroberte sich die Serie schnell eine treue Zuschauergemeinde. Bei den Verantwortlichen der Sender dämmerte die Erkenntnis, dass eine komplexe Geschichte, erzählt über viele Jahre, ein erfolgreiches Konzept darstellen konnte. Und es dauerte auch nicht lange, bis andere Serien dieses Konzept adaptierten. Die parallel ausgestrahlte Serie Star Trek - Deep Space Nine verlagerte sich im Lauf der Zeit von den für Star Trek typischen Einzelepisoden hin zu größeren Handlungsbögen, und im Laufe der Zeit wurden völlig neue Serien entwickelt, die sich von Anfang an an diesem Vorbild orientierten. Serien wie Lost, Heroes oder auch Stargate - Kommando SG-1 und die Neuauflage von Battlestar Galactica widmen sich heute der Erzählung umfangreicher Geschichten und haben längst das Erbe von Babylon 5 angetreten.
Aufbau und Handlung
Es existieren neben dem Pilotfilm bis heute weitere 110 Serienepisoden (pro Staffel jeweils 22 Episoden), fünf Kinofilme, eine Ablegerserie namens Crusade und die erste Episode einer losen Miniserie namens Verlorene Legenden. Vom Pilotfilm gibt es zwei Fassungen - die Originalfassung von 1993 und eine 1998 in großen Teilen überarbeitete und ergänzte sowie mit neuer Musik unterlegte Fassung.
Serie
Die Kernhandlung der eigentlichen Serie umfasst den Zeitraum von 2258 bis 2262, einzelne Episoden decken auch Ereignisse außerhalb dieses Zeitraumes ab. Jede Staffel hat, wie die Kapitel in einem Roman, einen Titel, der sich im Regelfall auf eine der Schlüsselepisoden bezieht.
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Pilotfilm
siehe Hauptartikel Die Zusammenkunft |
1. Staffel
siehe Hauptartikel Übersicht |
siehe Hauptartikel Episodenliste |
2. Staffel
siehe Hauptartikel Übersicht |
siehe Hauptartikel Episodenliste |
3. Staffel
siehe Hauptartikel Übersicht |
siehe Hauptartikel Episodenliste |
4. Staffel
siehe Hauptartikel Übersicht |
siehe Hauptartikel Episodenliste |
5. Staffel
siehe Hauptartikel Übersicht |
siehe Hauptartikel Episodenliste |
Fernsehfilme
- Der erste Schritt
- Das Tor zur dritten Dimension
- Der Fluss der Seelen
- Waffenbrüder
- Die Legende der Ranger: Leben und Sterben im Sternenlicht
- Vergessene Legenden: Stimmen aus dem Dunkel
Ableger
siehe Hauptartikel Crusade |
Auszeichnungen
Bedeutende Auszeichnungen
- 1993: Emmy (Special Visual Effects) für den Pilotfilm Die Zusammenkunft
- 1994: Emmy (Makeup) für die Episode Angriff auf G'Kar
- 1996: Hugo Award (Best Dramatic Presentation) für die Episode Schatten am Horizont
- 1997: Hugo Award (Best Dramatic Presentation) für die Episode Die Strafaktion
Weitere Auszeichnungen
- 1994:
- Space Frontier Foundation Award (Beste Vision der Zukunft)
- English Media Cult TV Award (Beste neue Serie)
- Jewish Televimage Award
- 1995:
- Sci-Fi Universe Reader's Choice Award (Bester Hauptdarsteller Bruce Boxleitner, Bester Nebendarsteller Andreas Katsulas)
- vier English Media Cult TV Award (Beste SF-Serie, Spezialeffekte, Kostüme und Requisite)
- 1996:
- Compuserve Homer Award (Best Dramatic Presentation) für Schatten am Horizont
- Space Frontier Foundation Award (Beste Vision der Zukunft)
- fünf Sci-Fi Universe Awards (Beste Serie, Beste Spezialeffekte, Bester Hauptdarsteller Bruce Boxleitner, Bester Nebendarsteller Peter Jurasik, Beste Nebendarstellerin Mira Furlan)
- S.F.X. Magazine Award (Best TV Episode) für Ein Pakt mit dem Teufel
- S.F.X. Magazine Award (Best Toy/Model)
- Science Fiction Weekly Reader Appreciation Award (Best Dramatic Presentation) für Ein Pakt mit dem Teufel
- 1997:
- American Cinema Foundations's E Pluribus Unum Award für Die Schrift aus Blut
- S.F.X. Magazine Awards (Best SF TV Show, Best SF Actor Andreas Katsulas, Best SF Theme Music, Best SF TV Show Opening Credits)
- S.F.X. Magazine Awards (Best SF TV Episode) für Der Alleingang
- S.F.X. Magazine Awards (Hall of Famefor Contributions to SF) für JMS
- Dreamwatch Magazine (Best SF Television Series of All Time)
- 1998:
- Sci-Fi Universe Reader's Choice Award (Best Sci-Fi TV Series).
- S.F.X. Magazine Awards (Spezialeffekte)
- 1999:
- Saturn Award (Best Genre Cable/Syndicated Series, Bester Darsteller Bruce Boxleitner, Beste Darstellerin Claudia Christian)
- SWFA's Ray Bradbury Award (Dramatic Screenwriting) für JMS
Nominierungen
- 1994: Hugo Award (Best Dramatic Presentation)
- 1995: Emmy (Cinematography, Hairstyling und Makeup)
- 1996: Emmy (Cinematography) für Das Verhör des Inquisitors
- 1997:
- Emmy (Makeup) für Rückkehr vom Schattenplaneten
- Excellence in Production Design der Society of Motion Picture and Television Art Directors für Homo Superior
- zwei Saturn Awards (Best Genre Syndicated TV Series, Beste TV-Darstellerin Claudia Christian)
- Cinema Audio Society Award (Outstanding Achievement in Sound Mixing for a Television Series) für Die Strafaktion
- 1998: Emmy (Makeup) für Der erste Schritt
- 1999:
- Hugo Award (Best Dramatic Presentation) für Der Weg ins Licht
- ALMA Award (Outstanding Individual Performance in a Made-for-Television Movie) für Martin Sheen
- 2003: Saturn Award (Best DVD TV Programming Release)