Das Netz der Lügen

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Das Netz der Lügen
Hilfe siehe Episoden-Infobox
Episodennummer: 3.08
Produktionsnummer: 308
Deutscher Titel: Das Netz der Lügen
Englischer Titel: Messages From Earth
Erstausstrahlung in Deutschland: 10. November 1996
Erstausstrahlung in den USA: 19. Februar 1996
Drehbuch: Joseph Michael Straczynski
Regie: Michael Vejar
Darsteller:
Nancy Stafford (Dr. Mary Kirkish)
Vaughn Armstrong (Nightwatch-Stationschef)
Merrin Dungey (Sicherheitswache)
Vimi Mani (ISN-Sprecherin)
Loraine Shields

Inhaltsverzeichnis


Das Netz der Lügen ist die 8. Episode der dritten Staffel von Babylon 5 und bildet zusammen mit den beiden folgenden Episoden quasi einen Dreiteiler.

Handlung

Die Kommando-Crew von Babylon 5 ist beim Frühstück (Anmerkung: die Plakate im Hintergrund sind auch eine Beachtung wert). Michael Garibaldi "beschwert" sich gerade gegenüber Captain Sheridan und Commander Ivanova über einige Dinge. So hätte er seit Jahren keinen Urlaub mehr gehabt und einiges mehr.
"Okay, damit kann ich mich abfinden, aber wo in meinem Vertrag steht, daß ich jeden Tag das selbe zum Frühstück essen muß?" Er hebt einen Löffel mit einer grauen Masse hoch.
Sheridan antwortet schlagfertig: "Paragraph 47, Absatz 19, Abschnitt 9a - sie finden es im Index unter MHUAE."
Garibaldi: "MHUAE ?"
Ivanova: "Maul halten und aufessen!" (im Original heißt es: "SUAEI - shut up and eat it")
Jemand von der Küchencrew bringt in dem Moment ein Tablett für Ivanova und flüstert etwas in Ivanovas Ohr. Ivanova nimmt vom Tablett eine Nachricht und liest sie. Sheridan und Garibaldi schauen ganz irritiert auf das Tablett und fragen sich, was das soll.
Sheridan schnüffelt und meint: "Ich rieche Rührei mit Speck."
Michael Garibaldi schüttelt den Kopf und witzelt: "Wissen sie, was es kostet, Eier hierher zu bringen." Doch auf einmal dreht er sich zum Tablett und schnüffelt ebenfalls. "Tatsächlich - Rührei mit Speck."
Ivanova schaut die beiden an und meint: "Sie sind von Marcus. Nicht was sie denken. Ich habe ihm nur eine Identy-Card besorgt und er wollte sich revanchieren. So habe ich ihm gesagt, er soll mich überraschen ..."
Garibaldi und Sheridan fangen in den höchsten Tönen von der Beinahe-Unmöglichkeit zu reden.
Ivanova wird es zu viel und sie sagt: "Okay, wenn sie es essen wollen."
Die beiden lehnen höflich ab und Ivanova beginnt mit dem Essen, doch die beiden klauen mit den Augen jeden Bissen von ihr weg. Ivanova kommentiert es mit: "Ich werde ihn umbringen - nach dem Frühstück, wenn ich ihn finde."

Marcus Cole ist unterdessen in Down Below dabei, eine Frau vor einigen Verfolgern in Sicherheit zu bringen. Einige greifen ihn an und er kann sie mit seinem Kampfstab in Schach halten. Er fordert die Frau auf, zu verschwinden. Sie rennt durch einen Gang, wird nach einigen Metern jedoch von einem Mann gefaßt, während Marcus immer noch in den Kampf verwickelt ist. Als er ihre Hilfeschreie hört, rennt er ihr hinterher. Der Mann zielt gerade auf die am Boden liegende Frau, als Marcus angerannt kommt, ihn zu Boden wirft und überwältigt.

Auf den Monitoren vom Zocalo läuft gerade eine ISN-Nachrichtensendung. Die Senatsanhörungen über den Tod von Präsident Santiago sind in ihrer 6. Woche und die Abwesenheit von Präsident Clark scheint immer deutlicher als vorgetäuscht zu erscheinen. In der Erdregierung gibt es immer mehr Zweifel an Präsident Clark. In Sheridans Büro läuft die gleiche Sendung, ebenso in der Kontrollzentrale auf der Station von Ivanova. Das Thema der Sendung wechselt zum kürzlich entdeckten Schattenschiff. Die Führung der Erdstreitkräfte meint nur, es könnten "extreme Maßnahmen" notwendig werden.

Die Frau unter dem Schutz von Marcus, eine gewisse Dr. Kirkish, ist im Medlab. Dr. Franklin meint, sie würde in Kürze wieder gesund werden. Als Franklin nach den Angreifern fragt, antwortet Marcus: "Geschäftsmänner - einer speziellen Art. Die Art von Leuten, welche anhand einer Liste Leute sucht und fängt oder tötet." Franklin fragt warum Dr. Kirkish das Opfer war und was sie getan habe, darauf erwidert Marcus: "Nichts - bis jetzt." Marcus geht zur Tür, dreht sich um und fordert Franklin auf, sie gut bewachen zu lassen.

G'Kar sitzt immer noch in Haft. Garibaldi kommt ihn besuchen und fragt ihn nach seinem Befinden. G'Kar erwidert, es gehe ihm ausgezeichnet. In den letzten 2 Wochen seit seiner Verurteilung für den Angriff auf Londo Mollari (siehe Der Selbstversuch) hat er die Zeit für intensive Meditationen und zum Nachdenken genutzt. Manchmal singe er sogar, worauf Garibaldi erwidert, er wisse es - sie hätten mehrere Beschwerden erhalten, daß offenbar in der Zelle jemand gefoltert werden würde. G'Kar lacht laut auf. Dann fragt er Garibaldi, wie dieser das Buch des G'Quan finde, was er ihm geliehen habe. Garibaldi meint, es wäre schwierig zu lesen, da Narn eine schwere Sprache sei. Er findet es schade, daß keine Übersetzung existiert, worauf sofort G'Kar einwirft, daß eine Übersetzung eine Verschandelung des Originals wäre - man müsse es in der Original-Sprache lesen. Garibaldi findet es seltsam, daß G'Kar es in der Zelle so gut findet. G'Kar antwortet ihm: "Hier drinnen kann man sich nicht vor sich selbst verstecken. Hier gibt es keine Ablenkungen - nur unendliche Stille." Garibaldi fragt, was G'Kar über sich herausgefunden hat, worauf dieser erwidert, er würde es alles aufschreiben: "Den Krieg, unsere Fehler und was wir dagegen tun müssen. Ich hoffe es bis zu meiner Freilassung fertiggestellt zu haben." Garibaldi fragt ob er es lesen könne. G'Kar lehnt sich in das Dunkel der Zelle zurück und vertröstet ihr damit, dass es noch nicht fertig sei. Garibaldi wird von seinem Kommunikator gestört. Ivanova ist mit einem Code 7-R dran, ein von Garibaldi erwartetes Paket sei von ihrem gemeinsamen Freund geliefert worden. Garibaldi verläßt die Zelle und G'Kar setzt daraufhin das Schreiben seines Buches fort.

Während Dr. Kirkish von Marcus Cole in das Büro von Sheridan gebracht wird, sind dort Sheridan, Ivanova, Dr. Franklin, Delenn, Lennier und Garibaldi versammelt. Garibaldi führt sie ein: "Als ich vor einigen Jahren auf dem Mars stationiert war, sah ich etwas wichtiges. Uns wurde befohlen nicht darüber zu reden. Ich habe dort jemanden getroffen - Dr. Mary Kirkish. Als ich hörte die Rangers hätten sie aufgespürt, habe ich Marcus beauftragt, sie hierher zu bringen. Viele Leute wollen ihren Tod und wenn sie hören, was sie zu erzählen hat, werden sie es verstehen ..."
Dr. Kirkish hat in den letzten zwölf Jahren für Interplanetare Expeditionen gearbeitet. Vor sieben Jahren war sie bei Ausgrabungen auf dem Mars, als dort nach eventuellen Artefakten gesucht wurde. Eines Tages hatten Sonden hundert Meter tief unter der Ebene von Syria Planum etwas gefunden. Es war dort seit mindestens tausend Jahren und sie wußten nur, daß es keine natürliche Formation war. Da gerade der Mars-Winter war, brauchten sie Wochen, nur um das Objekt halb auszugraben. "Doch was wir ausgruben brachte mir genug Alpträume für den Rest meines Lebens ..." Sie fährt fort: "Es ist der gleiche Schiffstyp, der in den Nachrichten gezeigt wird. Und es sah aus, als ob es direkt aus der Hölle kam."
Die Diskussion beginnt. Da die Erde zwar darüber Bescheid weiß, dies aber verheimlicht, dient der Zwischenfall mit dem Schattenschiff nur als Grund zur Verstärkung der Sicherheit auf der Erde. Delenn stimmt zu: "Sie haben nie versucht, etwas über die Schiffe herauszufinden. Sie wollte nur wissen, wer sonst noch etwas über diese Schiffe weiß."
Als Franklin meint, es wären nur Vermutungen über die Entdeckungen eines Schiffes, schauen alle auf Dr. Kirkish. Die schüttelt langsam den Kopf: "Das war nur der Anfang. Nur eine Handvoll Leute weiß von der Vorfällen. Alle außer mir sind entweder tot oder werden vermißt. Wenn sie erfahren, daß ich hier bin, werde auch ich verschwinden. Doch ich muß es jemandem erzählen, jemand muß sie stoppen bevor es zu spät ist ..."
Dr. Kirkish setzt fort: "Das Schiff war uns nicht geheuer. Als einer unserer Arbeiter es aus Versehen berührte, starb er auf der Stelle, es schien als ob das Leben aus ihm gewichen sei. Knapp eine Woche später bekamen wir von der Erdzentrale den Befehl, die Ausgrabung zu beenden und sofort zu unserer zwei Meilen entfernten Unterstützungsbasis zurückzukehren. 6 Tage lang warteten wir dort ohne Kontakt zur Außenwelt. Dann sah ich es ..."
Ein riesiges Schattenschiff flog langsam über sie hinweg und schwebte über der Ausgrabungsstelle. Erst sah es so aus, als ob das Schiff das andere zerstören würde, bis Dr. Kirkish verstand, daß das zweite das andere ausgrub. Danach senkte sich das Schiff in die Ausgrabungsstelle hinab und etwa 20 bis 25 Minuten tat sich nichts. "Dann hörte ich es: ein Geräusch was ins Gehirn dringt und das Herz zereißt. Das Geräusch von etwas furchtbaren, was geboren wurde." Anschließend starteten beide Schiffe und flogen davon.
"Man warnte uns. Wenn wir irgend jemandem davon erzählen würden, hätte das 'unglückliche Konsequenzen' für uns. Dann wurden wir sofort wegbeordert, jeder Forscher an ein anderes Ende der Galaxis."
Sheridan fragt nach der Rolle von Garibaldi bei dieser Sache. Garibaldi war zu dieser Zeit auf dem Mars stationiert und flog ein Shuttle zur Ausgrabungsstelle. Er sah einen kleinen Teil der Erzählungen von Dr. Kirkish, doch als Garibaldi zur Stelle zurückkehrte war nicht mehr zu finden, nichts außer einem verkohlten Abzeichen des PSI-Corps.

Dr. Kirkish spricht weiter. Vor einigen Wochen war sie zu einer neuen Ausgrabung beordert worden. Diesmal haben sie ein Schattenschiff auf dem Jupiter-Mond Ganymed gefunden. "Doch eines ist anders: diesmal wollen sie es behalten. In 3 Tagen wird es zur Erde gebracht, um dort erforscht zu werden. Sie wollen die Technologie gegen andere Völker und notfalls gegen die Erdbevölkerung verwenden." Sie ist mit ihrer Schilderung fertig. Lennier wird dafür sorgen, daß Dr. Kirkish sicher in das Gebiet der Minbari gebracht wird. Als beide gegangen sind, bittet Sheridan die anderen zu gehen, alle außer Delenn. Er will über die weitere Vorgehensweise nachdenken.

Der Nightwatch-Chef auf der Station betritt die Sicherheitszentrale, wo gerade Zack Allan die Stellung hält. Er wollte nur mitteilen, daß eine weitere Nightwacht-Versammlung stattfindet. Zack findet es langsam etwas viel, immerhin ist es die dritte dieser Woche. Der Nightwatch-Chef antwortet nur: "Wachsamkeit ist der Preis für Frieden. Große Dinge kommen auf uns zu. Wir müssen vorbereitet sein." Er schaut auf die Monitore und meint: "Es ist schon etwas besonderes, hier zu sitzen und all die Leute zu beobachten. Manchmal fühlt man sich dabei wie Gott." Dann geht er ...

Sheridan steht auf dem Aussichtsdeck, nimmt seine Kommandoinsignien und schaut sie mit verzweifelt fragendem Blick an. Delenn tritt zu ihm und teilt ihm mit, daß alles erledigt sei und Lennier gerade alles vorbereitet. Sie fragt ihn, ob er das wirklich tun will und er bejaht es, da es unbedingt nötig wäre. In Sheridans Büro ist die Kommando-Crew versammelt, als Sheridan in Zivilkleidung eintritt. Er teilt den anderen seine Pläne mit. Sie haben Zweifel, da die White Star sofort von den Frühwarnsystemen entdeckt werden würde und sie doch nicht auf Erd-Schiffe feuern könnten, um einer Gefangennahme zu entkommen. Sheridan antwortet: "Niemand wird gefangengenommen werden. Wir sind erfolgreich oder kehren nicht mehr zurück. Es ist meine Entscheidung - und sie ist getroffen." Die anderen sollen Sheridans Abwesenheit verdecken. Er läßt alles auf der Station - seine Uniform und Identy-Card. Falls er nicht mehr zurückkehrt, liegt auf seinem Schreibtisch eine Vertuschungsgeschichte und die anderen sollen seine Starfury - gefüllt mit biologischem Material von Dr. Franklin - in den Raum schießen und zerstören. "Wir alle haben diesen Moment nicht erwartet, aber jetzt müssen wir uns dem stellen. Wenn es auch nur eine kleine Möglichkeit zur Rückkehr gibt, werden wir sie nutzen." Dann fliegt Sheridan mit Delenn zur White Star, wo Lennier sie bereits erwartet.

Beim Nightwatch-Treffen teilt der Nightwatch-Chef eine gute und eine schlechte Nachricht mit. Die Gute - die Suche nach Korruption und Illoyalität auf der Station und der Erde haben "Erfolge" gezeigt, besser als sich Nightwatch das erhofft hatte. Zack Allan fragt nach der schlechten Nachricht. Laut Nightwatch wird die Erde von hochrangigen Politikern, Militärs und Pressemitarbeitern verraten, einige Senatoren und sogar Flotten- und Admiralitätoffiziere sind darunter. Zack kann es nicht glauben. Doch in den nächsten 2 Monaten soll es große Verhaftungswellen geben. Es werde jetzt gründlich ermittelt. Nightwatch sei authorisiert, anonyme Anzeigen anzunehmen, Personen, eMails und BabCom/StellarCom-Transmissionen zu überwachen, in persönliche Aufzeichnungen zu sehen ... Zack unterbricht mit dem Einwurf, wie weit das denn noch gehen soll und ob inzwischen jeder verdächtigt wird. Darauf die Antwort: "Natürlich nicht. Jeder bei Nightwatch ist automatisch als Unterstützer der Erde verzeichnet. Und der Kommandostab - solange wir nichts auffälliges erfahren ..." Eine Sicherheitsfrau unterbricht bei diesem Stichwort und fragt, ob jemand über den Verbleib des Captain Bescheid wisse ...

Der Flug der White Star dauert schon recht lange. Sheridan sitzt immer noch im Kommandostuhl, ist aber eingenickt. Lennier weckt ihn auf und bringt ihn mit einigen "netten" Bemerkungen dazu, schließlich klein beizugeben und sich auszuruhen. Sheridan geht also durch die Gänge in den Ruheraum. Als er ihn betritt, wundert er sich über die seltsam schrägen Betten. Er legt sich hin, doch kaum liegt er, rutscht er mit den Füßen voran hinunter. Delenn neben ihm wacht bei den vergeblichen Liegeversuchen von Sheridan auf. Sie will auf ihn sehen und darauf achten, ihn beim Fallen aufzufangen. Sheridan kann nicht schlafen und spricht mit Delenn. Er findet es schon seltsamen, daß er seit 4 Jahren das erste Mal so nahe an der Erde ist. Und eines vermißt er seitdem sehr: das Geräusch von Regen, dessen Tropfen auf das Dach prasseln. "In der Nacht vor meinem Schlußexamen an der Akademie habe ich bis 5 Uhr morgens gelernt und konnte danach nicht schlafen. Mein Vater hat mich unherwandern hören. Er ist aus dem Haus gegangen, hat den Gartenschlauch genommen und das Wasser in die Luft gespritzt - so daß es aufs Dach geregnet hat." Er unterbricht sich, denkt kurz nach und meint: "Ich vermisse ihn sehr." Dann lehnt sich Sheridan zurück. Delenn lächelt, sagt etwas auf Minbari und das Geräusch von Regen beginnt. Sheridan lächelt und schläft ein, während Delenn ihn beobachtet.

Auf der Station gibt Marcus gerade gegenüber Ivanova einen Statusreport. Unter anderem ziehen die Centauri am Rand ihres Gebietes ihre Flotte massiv zusammen. Als Marcus mitbekommt, daß Ivanova gedanklich abwesend ist, erzählt er einige witzige Sache, ohne daß sie es mitbekommt. So erzählt er von der möglichen Gefahr eines Angriffes "durch - sagen wir - einen gigantischen Weltraumdrachen. Aber was kann man sonst von Reptilien erwarten." Irgendwann bekommt es Ivanova mit und schaut ihn schräg an. Doch Ivanova will nur Ruhe und Ordnung haben. Als Marcus genauer nachfragt, kommt Ivanova damit heraus, daß sie mit Marcus nichts anfangen kann. Er paßt nicht in die Kommandostruktur der Station: "Wo sind sie? Über oder unter uns?" Marcus setzt fort: "Rechts, links, in dem Kästchen neben der Tür? Es spielt keine Rolle." Ivanova macht Marcus nun dafür verantwortlich, daß der Captain auf die Mission gegangen ist. "Jedesmal, wenn sie hier auftauchen, haben wir nichts als Ärger." Marcus erwidert, daß der Captain es aus freiem Willen wollte, ansonsten hätte er Marcus geschickt. Marcus fragt, wieso sie ausgerechnet ihn beschimpft. Ivanova antwortet: "Weil wir das nicht hätten tun müssen. Weil er dieses Schiff fliegt ohne mich mitgenommen zu haben. Weil er sich wegen ihnen gegen die eigene Regierung stellt. Verdammt, weil ich sonst niemanden beschimpfen kann." Ivanova geht ein paar Meter zur Seite und meint dann leise: "Es ist an der Zeit. Sie müßten jeden Moment dort sein."

Im Jupiter-Orbit öffnet sich ein Hyperraumsprungtor und die White Star kommt heraus. Sie haben wenig Zeit, da gerade die Frühwarnsysteme der Erdstreitkräfte aktiviert wurden. Lennier empfängt ein sehr schwaches Audiosignal auf der von Dr. Kirkish genannten Frequenz - es kommt von Ganymed. Die IPX-Crew sendet gerade ein "Subjekt" in das Schiff. Delenn erläutert, daß Schattenschiffe Lebewesen als zentrales Steuerungssystem verwenden. Das "Subjekt" wird im Moment des Kontaktes mit dem Schiff verschmelzen. Aber wer immer sich dort hinein begibt, wurde nicht ausreichend vorbereitet. Das Ergebnis wird furchtbar sein.
Sheridan befiehlt maximale Geschwindigkeit, um rechtzeitig den Mond zu erreichen. Doch anscheinend geht es in der Basis viel zu schnell. "Das 'Subjekt' ist im Schiff verschwunden. Etwas passiert jetzt. Wir haben die Biosignale verloren. Oh mein Gott, es bewegt sich!" Dann ist ein furchtbares Geräusch zu hören - das einem Schrei ähnliche eines erwachenden Schattenschiffes. Lennier empfängt Video-Signale. Das Schattenschiff bewegt sich langsam in der Basis, dabei ist immer wieder das Geräusch zu hören, so daß sich die Crew die Ohren zuhält. Das Schiff beginnt auf alles in seiner Umgebung zu feuern, steigt langsam auf und durchbricht die Kuppel über der Basis. Es steigt immer weiter in den Orbit, feuert dabei wild um sich und zerstört die Basis. Delenn entfällt nur: "In Valen's Namen, es ist erwacht."
Das Schattenschiff entfernt sich vom Mond und feuert weiter um sich. Delenn wendet sich zu Sheridan und erläutert ihm knapp die Situation: "Die Verschmelzung wurde nicht richtig durchgeführt. Das Schiff ist außer Kontrolle - 'geisteskrank'. Es wird auf alles in seinem Weg feuern." Sheridan befiehlt, sich dem Schiff schnellstmöglich zu nähern und die Waffensysteme zu aktivieren. Einige Momente später eröffnet die White Star das Feuer und kann das Schattenschiff treffen. Das Schiff wird "wütend" und folgt daraufhin der White Star. Sheridan ordnet einen Kurs in die Jupiter-Atmosphäre an. Er hofft, das Schiff durch den Druck und die Anziehungskräfte dort zerstören zu können, da es nicht richtig funktionstüchtig ist. Beide Schiffe tauchen in die Atmosphäre ein. Das Schattenschiff feuert weiterhin auf die White Star ohne sie zu treffen, entzündet dabei jedoch die Gase in der Atmosphäre. Die Schiffe dringen immer weiter in die Atmosphäre ein. Die Temperatur ist jenseits aller meßbaren Größen und der Druck beschädigt die Außenhaut der White Star. Im letzten Moment befiehlt Sheridan den Flug mit aller verfügbaren Energie aus der Atmosphäre. Das Schattenschiff kann nicht mehr wenden und wir von den Kräften in der Atmosphäre zerstört.

Die White Star nähert sich dem Rand der Atmosphäre und alle sind erleichtert. Auf einmal gibt es eine Explosion außerhalb des Schiffes. Lennier empfängt eine Transmission - sie kommt von der Agamemnon, dem früheren Schiff von Captain Sheridan. Die Agamemnon fordert die Aufgabe des Schiffes, ansonsten würde man es zerstören. Sheridan ist in einem Zwiespalt. Einerseits will er entkommen, andererseits aber nicht das Feuer eröffnen. Immer wieder feuert die Agamemnon Warnschüsse in die Atmosphäre. Endlose Sekunden vergehen.
Dann hat Delenn einen Vorschlag, der noch verrückter klingt: ein Sprungtor in der Atmosphäre öffnen. Lennier schaut sie ungläubig an, da die dabei entstehende Explosion und die Energiemengen ungeheuer wären. Doch Sheridan stimmt dem zu. Die White Star sendet eine Nachricht in Interlac, nach der sie das Schiff übergeben werden, jedoch aufsteigen müßten. Unterdessen wird der Sprungantrieb hochgefahren. Die Agamemnon sendet eine letzte Warnung, doch in dem Moment öffnet die White Star das Sprungtor. Die Energie im Sprungtor ist riesig und es kommt zu einer Explosion, jedoch kann die White Star erfolgreich in den Hyperraum springen. Sheridan lacht, geht zum Bug und ruft freudig: "Ladys und Gentle.. - Minbari - dies ist der erste Atmosphärensprung, von dem ich jemals gehört habe." Dann läßt er Kurs in Richtung "Babylon 5" setzen.

Zurück auf der Station sehen Garibaldi, Ivanova und Sheridan eine ISN-Nachrichtensendung. Die Erdregierung meldet, daß ein unbekanntes Schiff die Forschungseinrichtung auf Ganymed angegriffen habe, in die Jupiter-Atmosphäre geflohen sei und dort vom Erdallianz-Schiff Agamemnon zerstört wurde. Dieser Vorfall hat nach Aussage der Erdregierung jedoch große Bedenken erzeugt und Präsident Clark wird einen neuen Plan zur Verbesserung der Sicherheit auf der Erde ausarbeiten. Sheridan stellt unwirsch die Sendung ab. Er ist wütend, daß man die Erde gerettet habe, jedoch Clark dies als Vorwand für seine eigene Politik verwende.

In der Sicherheitszentrale geht Zack Allan auf und ab. Der Nightwatch-Chef der Station trifft ein. Er will mit Zack allein sprechen. Wie er schon erwähnte, sind die Erdstreitkräfte bis in die Kommandoebene von Verrätern infiltriert worden. Und er hat ungewöhnliches Verhalten festgestellt. Der Captain sei vier Tage nicht auf der Station gewesen und seit Montag, dem Zeitpunkt seines Verschwindens, habe niemand sein Quartier betreten. Er habe dies bereits dem Ministerium für Frieden gemeldet. Da die Sicherheit sich nicht darum gekümmert habe, ist Garibaldi offenbar auf seiner Seite. Da Zack mit dem Chief befreundet sei, soll er ihn aushorchen. Zack unterbricht ihn wütend. Er würde nie den Chief ausspionieren oder verraten, immerhin sei er sein Freund. Mit scharfer Stimme meint der Nightwatch-Chef: "Sie sollten endlich entscheiden, was wichtiger für sie ist: Freundschaft oder ihr Job - was bedeuten würde, die Erde zu schützen." Dann geht er. Zack schaut auf seine Nightwatch-Armbinde und atmet tief durch ...

Ivanova ist in Zivilkleidung in ihrem Quartier und liest ein Buch. Da kommt Marcus herein. Da sie wissen wollte, wo er in der "großen Organisation des Lebens" stehe, hat er es aufgezeichnet: Ivanova in der Mitte und der ganze Rest ist um sie geordnet. Sie lacht und fragt warum er das tue. Er meint, sie habe gelacht und damit hätte er schon seine Aufgabe erfüllt. Sie lacht erneut. Ein Anruf unterbricht sie. Sheridan meint, sie sollen sofort ISN anschalten. Die Sprecherin berichtet, was ihre schlimmsten Befürchtungen nicht erhofft hatten: "... hat die Erdregierung bestätigt, daß Präsident Clark heute eine Anordnung unterschrieben und damit das Kriegsrecht ausgerufen habe. Wir wiederholen: die Erde steht ab jetzt unter Kriegrecht ..."

Diese Episode wird in Kriegsrecht fortgesetzt ...

Hintergrundinformationen

Wie von JMS versprochen, geht es richtig los. In dieser Episode wird Bezug auf Ereignisse genommen, die ausführlich in dem Babylon 5-Comic Stille Feinde erläutert werden.. JMS sagte ja des öfteren, dass Comics und Bücher "canon" sind, d.h. sie sind von ihm genehmigt und passen in das Babylon 5-Universum rein.

Garibaldi erwähnt übrigens in der ersten Staffel bereits die Ereignisse auf dem Mars (siehe Ein unheimlicher Fund).

Wie die Aussage von Dr. Kirkish beweist, nahmen die Aktivitäten der Schatten bereits vor der Ankunft der Icarus auf Z'ha'dum ihren Anfang. Die Ikarus landete 2256, Kirkish sah das Schattenschiff auf dem Mars bereits 2253. Die Aktivitäten des PSI-Corps legen zudem nahe, dass die Schatten bereits vor der Ikarus von den Menschen wussten.

"Ewige Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit" ist ein leicht verändertes Zitat von Thomas Jefferson, dem 3. Präsident der Vereinigten Staaten (1801-1809). Er meinte damit eigentlich die Wachsamkeit des Volkes gegenüber seiner Regierung, aber Nightwatch hatte mit der Adaptation an seine Bedürfnisse wohl keinerlei Probleme.

Die Nacht, in welcher Sheridan an Bord der White Star von Delenn beim Schlafen beobachtet wird, ist die erste der traditionellen drei Nächte, die ein Mann schläft, während die Minbari-Frau ihn beobachtet.


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3.07 Die Hüter des Wissens 3.09 Kriegsrecht
Episodenlisten
1. Staffel 2. Staffel 3. Staffel 4. Staffel 5. Staffel Fernsehfilme Crusade
Episodenübersicht 3. Staffel
3.01 Das Schattenschiff, 3.02 Bombenterror, 3.03 24 Stunden bis zum Ende, 3.04 Die Schrift aus Blut, 3.05 Der Beweis, 3.06 Der Selbstversuch, 3.07 Die Hüter des Wissens, 3.08 Das Netz der Lügen, 3.09 Kriegsrecht, 3.10 Die Strafaktion, 3.11 Ein neuer Anfang, 3.12 Eine wahre Centauri, 3.13 Schmerzen der Erinnerung, 3.14 Der Feind meines Feindes, 3.15 Zeit des Abschieds, 3.16 Ranger Eins, 3.17 Tausend Jahre durch die Zeit, 3.18 Die Schlacht der Telepathen, 3.19 Das Rätsel von Grau 17, 3.20 Tod eines Intriganten, 3.21 Der große Schlag, 3.22 Der Alleingang

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